Die eine bekam acht, die andere nur sieben Anmeldungen: Deshalb berät der Schulausschuss am Donnerstag über das Ende der letzten Hauptschulen.
- Den letzten zwei von sechs Duisburger Hauptschulen droht nun auch die Schließungsentscheidung
- Im Anmeldeverfahren haben sie zu wenig Anmeldungen für eine Eingangsklasse bekommen
- Am größten war der Andrang an den Gesamtschulen, viele Bewerber müssen zur Sekundarschule ausweichen
Sechs Hauptschulen gibt es noch in Duisburg, für vier ist das Ende bereits beschlossen. Sie laufen aus, bilden schon seit Jahren keine Eingangsklassen mehr. Nun kommt das Ende wohl auch in Sicht für die letzten beiden: In der Gemeinschaftshauptschulen Gneisenaustraße in Neudorf und Ludgerus-straße in Walsum haben im Anmeldeverfahren für das kommende Schuljahr nur sieben (Walsum) und acht (Neudorf) Eltern den Wunsch geäußert, ihre Kinder dort anzumelden. Die Zukunft der beiden Standorte beschäftigt den Schulausschuss in seiner heutigen Sitzung (15 Uhr, Rathaus).
„Wir werden wohl um eine Schließung nicht herumkommen“, sagt Ralph Kalveram, Leiter des Amtes für schulische Bildung. Nachdem der Zuspruch gegenüber dem Vorjahr noch einmal gesunken ist, wird er dem Ausschuss wohl vorschlagen, dass die beiden Hauptschulen zum neuen Schuljahr schon keine Eingangsklassenmehr bilden werden.
Alternativvorschlag für Eltern
Dazu wären mindestens 17 Kinder notwendig. Im vergangenen Jahr entschieden sich in der zweiten Runde des Verteilungsverfahrens noch weitere Eltern für die Schulen, nun wurde ihnen schon ein Alternativ-Vorschlag unterbreitet.
Was mit den Gebäuden geschieht, werde sich „im weiteren Verlauf der Schulentwicklungsplanung klären müssen“, sagt Kalveram. Angesichts rasant steigender Schülerzahlen gilt vorläufig die Maxime, keinen verfügbaren Schulraum mehr aufzugeben und dort möglichst schnell weiteren zu schaffen, wo die Not am größten ist. Am meisten drückt der Schuh im Norden der Stadt, wo viele Grundschulen aus allen Nähten platzen (wir berichteten).
Längst nicht alle Bewerber aufnehmen können auch viele Gesamtschulen. So muss die Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Gesamtschule in Hamborn trotz einer Erweiterung auf sieben Züge 113 Kinder abweisen – 209 Mädchen und Jungen besuchen dort ab Herbst den fünften Jahrgang. Auch die Lise-Meitner-Gesamtschule bekam 55 Anmeldungen zuviel für ihre 140 Plätze, für 174 Plätze der Gesamtschule Mitte (Neudorf/Duissern) bewarben sich 235 Eltern. 88 Kinder muss die Gesamtschule Süd abweisen, die 174 Fünftklässler aufnimmt.
Den meisten Eltern wurde die Sekundarschulen als Alternative empfohlen – alle drei hatten noch Kapazitäten. Für Amtsleiter Ralph Kalveram decken sich damit Angebot und Nachfrage: „Jedem, der einen Platz im integrierten Schulsystem für sein Kind wünscht, können wir einen anbieten.“