Duisburg. Nach fast 25 Jahren roter Haushaltszahlen hat die Stadt Duisburg zum zweiten Mal in Folge einen ausgeglichenen Jahresabschluss.

Nach fast 25 Jahren roter Haushaltszahlen kann Duisburg zum zweiten Mal in Folge einen ausgeglichenen Jahresabschluss präsentieren. Kämmerin Dörte Diemert spricht dabei von einer „Punktlandung“: 6,3 Millionen Euro hatte der Etat 2016 eingeplant, die Schlussrechnung zählt unterm Strich eine Summe von 5,7 Millionen Euro.

Das war kein „Selbstläufer“ betont Diemert: Wegen steigender Kosten insbesondere im Sozial- und Jugendbereich und der Flüchtlingsbetreuung knapp 25 Millionen über dem Plan und um elf Millionen Euro höherer Personalkosten hatte die Kämmerin Mitte 2016 eine so genannte „restriktive Haushaltsbewirtschaftung“ angeordnet, die die Kosten senken sollte. Sie brachte dann auch laut Diemert rund 12 Millionen Euro an zusätzlichen Einsparungen. Zudem half die Niedrigzinsphase, den Etat doch auszugleichen: Duisburg musste 24 Millionen Euro weniger Zinsen für seine Schulden zahlen.

Duisburg gehört zu den Kommunen, die am Stärkungspakt Stadtfinanzen des Landes teilnehmen. Als Gegenleistung für die Finanzspritze von derzeit 42 Millionen Euro muss die Stadt ihren Haushalt seit 2016 ausgleichen und dies 2021 dauerhaft ohne Landeshilfe schaffen. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und bewiesen, dass der Erfolg im Vorjahr kein Einmaleffekt war. Wir werden den Weg der Konsolidierung weiter gehen“, erklärte Oberbürgermeister Sören Link.

Zugleich fordert die Kämmerin „endlich eine angemessene Kostendeckung“ von Aufgaben, die den Kommunen von Bund und Land aufgebürdet werden. Klare Erwartungen hat sie dabei auch an das Land, Geld weiterzuleiten: „Die Mittel aus der Integrationspauschale oder die erhöhte Bundesbeteiligung beim Unterhaltsvorschussgesetz müssen vor Ort auch ankommen. Hier vor Ort werden die Aufgaben wahrgenommen - hier drückt der Schuh“, erklärte Diemert.