Duisburg. . Seit dem Jahresbeginn ist Carsten Laakmann Arbeitsdirektor bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann in Duisburg – kein einfacher Job derzeit.
„Wir bereiten die Zukunft vor“, beschreibt Carsten Laakmann seine Aufgabe und die der HKM-Geschäftsführung insgesamt. Seit Anfang des Jahres ist der 52-Jährige als Arbeitsdirektor Mitglied der dreiköpfigen Unternehmensführung der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann. Und die befinden sich gegenwärtig in unruhigen Zeiten. „Das war für mich nicht überraschend“, sagt Laakmann.
Und tatsächlich betritt der gebürtige Lünener im Duisburger Süden kein Neuland. Von 2007 bis 2012 war Laakmann bereits Personalchef bei HKM, dann wurde er Arbeitsdirektor bei Thyssen-Krupp System Engineering, danach war er in der selben Funktion bei drei Thyssen-Krupp-Unternehmen gleichzeitig. „Es hat funktioniert“, blickt er auf diese Zeit zurück, die ihm auch schon vielfältige Probleme bescherte. In der Stahlbranche ist er seit 27 Jahren tätig.
Heimische Stahlbranche insgesamt bedroht
„Prozesse erfolgreich gestalten“ ist ein Anspruch Laakmanns an sich selbst. Und an dem kann er sich in der nächsten Zeit wohl häufiger messen. Die heimische Stahlbranche insgesamt ist bedroht durch politische Regelungen zum Emissionshandel, durch Dumpingpreise für Stahl aus Fernost und Überkapazitäten. Und bei HKM selbst gibt es den Wunsch der Gesellschafter Thyssen-Krupp, Salzgitter und Vallourec nach Stahl zu marktüblichen Preisen. Und davon sollen nur noch 4,2 Millionen Tonnen produziert werden, eine Million Tonnen weniger als bisher. Die Belegschaft ist im Alarmzustand, sieht hunderte von Arbeitsplätzen durch diese Vorgabe bedroht.
„Wir müssen flexibler werden“, sieht Laakmann eine realistische Chance für HKM. „Das wird uns auch gelingen durch geschickte Modelle“, sagt er selbstbewusst. „Eine der Möglichkeiten“ sei eine Anpassung von Arbeitszeiten, über dies und mehr will er jetzt mit Betriebsrat und IG Metall in „konstruktiv“ verhandeln.
Schließlich produziere man bei HKM in erheblichem Umfang „Premiumstahl“, wie es andere Anbieter nicht können. Und wenn es gelinge, die Kosten in den Griff zu bekommen, dann sei ein „nachhaltiger Zwei-Ofen-Betrieb erst einmal gewährleistet“. Zwei Hochöfen sind bei den Hüttenwerken Krupp-Mannesmann in Betrieb, einer wurde gerade neu zugestellt, der andere müsste runderneuert werden – eine Multi-Millionen-Investition, die aus Sicht der Arbeitnehmervertreter dringend erforderlich ist zur Zukunftssicherung des Standortes.
Flexibler werden soll dafür der Einsatz der Mitarbeiter – rund 3000 sind’s zurzeit –, die entsprechend qualifiziert werden sollen. Dafür will Laakmann werben in persönlichen Briefen, Info-Veranstaltungen, Workshops, will überzeugen und möglichst alle mitnehmen. Gelinge es, die bewährte Qualität zu niedrigeren Preisen zu produzieren, sagt Laakmann, gebe es eine „tolle Perspektive für HKM“.