Duisburg. . Vor der Ausbildungswerkstatt von Siemens in Hochfeld warb am Mittwoch der Info-Truck der Metall- und Elektronindustrie bei Duisburger Schülern.

Um Nachwuchs wirbt die Metall- und Elektroindustrie nicht mehr mit ihrem Info-Bus, sondern mit einem beeindruckenden Doppelstock-Truck. Es liege nicht nur am Strategiewechsel bei der Berufsvorbereitung, dass das mobile Infozentrum nun oft bei Firmen Halt macht, erklärt Wolfgang Schmitz, Geschäftsführer des Unternehmerverbandes: „Für viele Schulhöfe ist das Fahrzeug einfach zu groß.“

Praktischer Teil in der Werkstatt

Vor der Ausbildungswerkstatt von Siemens in Hochfeld ist Platz genug für das Ungetüm, in dessen Innenleben Berater Michael Bretthauser am Mittwoch zwei 16-köpfige Gruppen von Achtklässlern der Aletta-Haniel-Gesamtschule aus Ruhrort einweist. Wo früher Geräten und Maschinen gezeigt wurden, dominieren riesige Bildschirme. Im Obergeschoss wird da ein ganzes Unternehmen simuliert – und per Fingertipp die Beschreibungen der Berufe in Produktion, Verwaltung und Vertrieb. „Blaumann und ölige Finger, das ist Vergangenheit“, sagt Schmitz über die Berufe in der Metall- und Elektroindustrie. Doch wo aus Schlossern Konstruktions- und aus Drehern Zerspanungstechniker wurden, fehlt oft auch die klare Vorstellung von Berufen, in denen nun Computertechnik dominiert.

Das erhöht die Anforderungen an das mathematisch-naturwissenschaftliche Wissen der Bewerber und deren Informationsbedarf, erklärt Elisabeth Schulte, beim Unternehmerverband für Schule/Wirtschaft verantwortlich: „Wir müssen die Jugendlichen an die Hand nehmen, ihre Bewerbungen sind wesentlich zielführender, wenn sie wissen, was sie wollen.“

Handfeste Ansichten in der Werkstatt

Was die Jugendlichen im Truck am Bildschirm sehen, gibt’s eine Tür weiter praktisch und handfest in der Ausbildungswerkstatt. „Wir müssen vermitteln, dass nicht nur eine akademische Karriere Aussicht auf Erfolg verspricht, sondern auch die IHK-Berufe dafür ein guter Einstieg ist“, sagt Siemens-Ausbildungsleiter Achim Grafers. Die verpflichtende Berufsfeld-Erkundung sei wichtig für ihre Schüler, „damit sie erkennen, dass es noch etwas anderes gibt, als ihre Eltern machen“, findet Lehrerin Ulrike Tuma. Information habe dabei zentrale Bedeutung, sagt Klaus Bräu, Berater im Info-Mobil. „Die Jugendlichen müssen nur die Möglichkeiten nutzen, die sehr viel besser sind als früher.“

Duisburger Tage der Berufsfeld-Erkundung 

Im Übergangssystem Schule-Beruf „Kein Abschluss ohne Anschluss“ (KAoA) ist die Berufsfeld-Erkundung ab Klasse 8 verbindlich für alle Schulen.

Tage der Berufsfeld-Erkundung sind in Duisburg vom 3.-7. und 24-28. April, sowie 3.-14. Juli. Firmen können sich dazu anmelden: htpps.//bfe-stadt-duisburg.ontavio.de/login.php