Duisburg. . Im Ludwigturm im Garten der Erinnerung öffnet am Samstag, 11. März, wie an vielen anderen Orten in Duisburg eine Akzente-Ausstellung.

Die am Freitagabend im Festivalzelt eröffneten 38. Duisburger Akzente bescheren an diesem Samstag neben dem Start des Theatertreffens auch Ausstellungseröffnungen im Stundentakt – in großem und kleinerem Rahmen. So wird parallel zur großen Jana-Sterbak-Retrospektive im Lehmbruck-Museum um 16 Uhr auch im Ludwigturm in Innenhafen wieder Kunst präsentiert. Auf vier Etagen des Treppenhauses zeigen vier Künstler ihre Arbeiten um Thema „Umbrüche“.

„Umbrüche machen das Leben schöner“, ist Carolin Höbing sicher. „Unsere Gesellschaft könnte mehr Umbrüche vertragen.“ Sie macht in ihrer Skulpturenserie aus Holz und Tinte ganz konkrete Vorschläge, was sich verändern sollte. Abgeschafft gehören nach ihrer Meinung Laubbläser, SUVs, übermäßiger Fleischkonsum – und die Weißen Riesen, ein Wunsch, der sich bereits erfüllt hat. Die vier Skulpturen aus Kastanienholz hat sie ausgehöhlt, mit Tinte gefüllt und dann aufgeschlagen; die schwarze Flüssigkeit ist heraus gespritzt.

Auf einem sanfteren Weg folgt Elke Frieding den „Umbrüchen“. Ihre Arbeit „Unwetterwarnung“ basiert auf Haikus, den japanischen Kurzgedichten, von denen sie schon über 1000 verfasst hat. Auf einem überdimensionalen Leporello hat sie handschriftlich Momente des Umdenkens notiert: „Aus allen Wolken/gefallen auf die Erde./Doch weich trägt sie mich“.

Dritter Duisburger ist Axel Limpert aus Neudorf, der mit seiner Bilderserie „awkward“ vertreten ist, die auf dynamische Farbverläufe setzt.

Das Festivalbüro, das die Teilnahme an der Gruppenausstellung ausgeschrieben hatte, hat als vierte Künstlerin Lisa Lyskava ausgewählt, die in Bochum und New York lebt. Sie thematisiert in ihrer Rauminstallation „Tagesthemen“ Vertreibung und Flucht. Dazu hat sie eine alles andere als kuschelige Fernsehecke aufgebaut. Auf dem Bildschirm, über dem Babypuppen aufgehängt sind, flimmern Bilder aus Nachrichtensendungen und von einer eigenen Performance, während aus dem Lautsprecher Stammtischparolen über Flüchtlinge zu hören sind. Besucher sind aufgefordert, sich in ein „Kondolenzbuch“ einzutragen.

Die Ausstellung bleibt bis 26. März. Während der Öffnungszeiten (donnerstags, freitags 16 bis 19, samstags, sonntags 14 bis 19 Uhr) ist einer der Künstler anwesend.

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Zur Vernissage lädt das Binnenschifffahrtsmuseum am Dienstag, 14. März, um 19 Uhr ein. Eröffnet werden Ausstellungen mit Objekten von Karin Sommer-Heid sowie Fotografien von Mari Marquart und Sabine Grefe zum Thema Ruhrgebiet. Dazu hält Dr. Luder Heid einen Vortrag über Duisburg im 19. Jahrhundert.