Duisburg. . Shimadzu, japanischer Hersteller von Labor- und Analysetechnik, hat in seiner Europazentrale in Großenbaum ein Innovationscenter eröffnet.
- Shimadzu hat am Freitag an der Albert-Hahn-Straße in Großenbaum sein viertes Innovationscenter eröffnet
- Das japanische Unternehmen aus Kyoto entwickelt Analysegeräte, sowie Labor- und Medizintechnik
- In Duisburg, Sitz der Deutschland- und Europazentrale, sind insgesamt rund 280 Mitarbeiter beschäftigt
Auch in Unternehmen, die sich mit modernster Technologie beschäftigen, kann es nicht schaden, sich der Unterstützung höherer Mächte zu versichern. Deshalb durfte eine „Daruma“ nicht fehlen bei der Einweihung des Europäischen Innovationszentrums von Shimadzu. Ein Auge der traditionellen japanischen Puppe malte der eigens aus der Firmenzentrale in Kyoto angereiste Vorstandsvorsitzende Dr. Terushia Ueda aus. Das soll Glück bringen.
Shimadzu, nach eigenen Angaben weltweit eines der führenden Unternehmen der instrumentellen Analytik, bietet Lösungen überall dort an, wo es etwas zu untersuchen, prüfen und zu testen gibt. Medizintechnik ist ebenso ein Schwerpunkt wie Lebensmittel- und Umwelt-Technik sowie die Materialprüfung von neuen Verbundstoffen.
Andere Normen, Standards und Regeln in der EU
Mit der Eröffnung seines vierten Innovationszentrums nach Maryland (USA), Peking und Singapur will das japanische Unternehmen seine Produkte passgenauer auf den europäischen Markt zuschneiden. „Es bringt wenig, Geräte in Asien oder Amerika zu entwickeln, um sie dann zu verändern für die EU, wo eine Vielzahl von anderen Standards, Normen und Regeln gelten“, erklärt Dr. Björn-Thoralf Erxleben, Leiter der Analytik--Abteilung bei Shimadsu Europa. Eher funktioniere es umgekehrt: „Der CE-Standard ist auch außerhalb Europas vielfach bekannt und anerkannt.“
Das Innovationszentrum bleibe vorerst eine virtuelle Einrichtung, die nicht etwa mit neuen Arbeitsplätzen in Duisburg verbunden sei, erläutert Erxleben. „Die Prototypen werden weiterhin in Japan entwickelt, dann bei den Kooperationspartnern in Europa angepasst.“ Um wissenschaftliches und technisches Know-How möglichst gut zu verzahnen und in die eigenen Entwicklungen einfließen zu lassen, arbeitet Shimadzu mit Kooperationspartnern zusammen. Das können Kunden sein, um mit ihnen gemeinsam Geräte oder Verfahren zu entwickeln. Oder Hochschulen wie die TU Dortmund , mit der Shimadzu in der Materialforschung kooperiert. Gewonnene Erkenntnisse fließen dann ein in Aufträge etwa von Audi – hier gibt es eine Zusammenarbeit bei Testverfahren von neuen Carbon-Verbundwerkstoffen. Zum Einsatz kommen bei Crash-Tests von Bauteilen die Hochgeschwindigkeitskameras der Japaner. Weltmarktführer sind sie bei Geräten für Ermüdungstests.
Entwicklung von angepassten Krebstherapien
In seinen Duisburger Labors treibt Shimadzu medizintechnische Projekte voran. Um Automatisierung im Labor geht es dabei ebenso wie die Entwicklung von angepassten Krebstherapien: „Wir wollen etwa die Bestrahlung genauer auf den Bedarf des Patienten abstimmen, Datenbankbanken aufbauen, um verschiedene Typen einer Krebsart zu klassifizieren“, erklärt Björn-Thoralf Erxleben.
Duisburger Geschichte von Shimadzu begann vor 30 Jahren
Vor genau 30 Jahren siedelte Shimadzu als eines der ersten Unternehmen im seinerzeit neuen Gewerbegebiet an der Albert-Hahn-Straße in Großenbaum.
Die deutschen Anfänge des Unternehmens aus Kyoto reichen zurück bis 1968 – da startete eine kleine Vertriebsmannschaft in Düsseldorf.
An der Albert-Hahn-Straße befindet sich der Sitz von Shimadzu Europa – insgesamt 170 Mitarbeiter sind dort in Labors, Vertrieb und Marketing tätig.
Fast nebenan an der Keniastraße, ebenfalls in Großenbaum, ist der Sitz von Shimadzu Deutschland, Vertriebsbüros gibt es in vielen deutschen Städten.