Hildegardis-Schülerinnen starten zum Pflichtbesuch von Petersdom und Pantheon. Münzen landen in der Fontana die Trevi. Rollenwechsel bei der Stadtbesichtigung

0013102190-0050037073.JPG
© waz

Das hätte sich Kaiser Hadrian oder ein anderer der römischen Herrscher sich wohl niemals träumen lassen: Dass einmal lauter Mädchen im Namen Hildegard von Bingens Rom erobern würden. Der Samstag, der 20. Oktober, war jener geschichtsträchtige Tag. Da standen die Schülerinnen des St. Hildegardis-Gymnasium längst nicht mehr vor den Toren Roms, sondern auf dem Petersplatz. Wohin man auch blickte, Mädchen, Eltern und Lehrer. Sie alle eroberten die "Ewige Stadt" mit den Augen.

Auf dem Petersplatz wird viel geschossen: Klassenfotos. Vor der Kulisse des gigantischen Petersdoms, der hell im Sonnenlicht strahlt. Über gepflasterte Straßen geht es klassen- oder gruppenweise weiter. Die Engelsburg, eben von jenem Kaiser Hadrian erbaut, der von St. Hildegardis keinen Schimmer hatte, wird bestaunt. Ob denn jemand wüsste, was ein Mausoleum ist, fragt der Stadtführer. Ein Vater zeigt auf und meldet sich: "Ein Grabmal." "Bravo setzen", scherzen andere Eltern, So ist das, wenn Lehrer, Eltern und Kinder verreisen. Die Rollen sind manchmal nicht mehr so ganz eindeutig.

Der Eroberungszug geht weiter. Über die Engelsbrücke, eine der schönsten Brücken Roms, unter der ruhig der Tiber schimmert.

Auf der Piazza Navona hat sich Schulleiterin Ursula Bücking auf einer Bank niedergelassen, Sonne tanken. "Eine Pause muss auch mal sein", sagt sie. Bislang sei sie sehr zufrieden mit der Fahrt. "Man merkt die Begeisterung der Mädchen", freut sich Bücking. Auch der Abend mit dem Ruhrbischof Dr. Felix Genn habe ihr gut gefallen. "Es ist doch schön, dass er dazu gekommen ist", sagt sie. Derweil plätschert das Wasser des Neptunbrunnens, einer von drei Brunnen auf dem wunderschönen Platz, beständig vor sich hin.

Während es durch enge Gassen weiter geht, sagt eine Mutter über die Reise: "Das ist auf jeden Fall ein ganz besonderes Erlebnis, gar nicht zu vergleichen mit meinen Klassenfahrten früher."

Etliche Eroberungsschritte weiter, im Pantheon, liegen Sabina (10) und Frederike (10) auf dem Boden auf dem Rücken und machen sich so auf ihre Art mit ihren Kameras ein Bild von der berühmten Kuppel. Sightseeing in Rom, das heißt auf jeden Fall auch:die Trajansäule begucken. Und unbedingt und völlig unerlässlich ist der Trevibrunnen, der so heißt, weil drei Straßen auf ihn zuführen. Mädchen aus der 8a werfen Münzen in den Brünnen. Mit der rechten Hand über die rechte Schulter muss man es tun, weil man dann wieder kommt in die "Ewige Stadt". Wer zweimal wirft, verliebt sich in einen Römer. Wer dreimal wirft, heiratet in der Stadt, heißt es. Wie oft wohl die Mädchen, Münzen dem Brunnen anvertrauten? Jedenfalls nimmt die Stadt Rom so jährlich 200 000 Euro ein - für gute Zwecke.

Fünf imposante Palmen bilden die Kulisse für die Spanische Treppe, jenes Wahrzeichen der Stadt, das man gesehen haben muss. Ganz oben auf der Brüstung sonnen sich Meike, Lisa, Alina und Theresa aus der 9c. Für die Romfahrt haben sie Adjektive wie "schön", "cool", "lustig" parat.

Aber natürlich ist diese Reise der Schule mehr als das. Und dann geht der Eroberungszug weiter. Erst am Mittwoch, nach einem absoluten Höhepunkt, der Papstaudienz, werden alle wieder gen Duisburg starten. Bis dahin gibt es noch viel zu sehen.