Martin Luther war ab 1514 Prediger in Wittenberg. Doch er erlebte, dass immer weniger Menschen zu ihm kamen, um die Beichte abzulegen. Stattdessen kauften sie Ablassbriefe. Dass die Menschen mit der Zahlung von Geld an die Kirche ihre Sünden ungeschehen machen konnten, war Martin Luther zuwider. Seinen Ärger brachte er in 95 Thesen zum Ausdruck – und der Überlieferung nach nagelte er sie am 31. Oktober 1517 an die Pforte der Wittenberger Schlosskirche. Dieses Ereignis jährt sich 2017 zum 500. Mal.

Martin Luther war ab 1514 Prediger in Wittenberg. Doch er erlebte, dass immer weniger Menschen zu ihm kamen, um die Beichte abzulegen. Stattdessen kauften sie Ablassbriefe. Dass die Menschen mit der Zahlung von Geld an die Kirche ihre Sünden ungeschehen machen konnten, war Martin Luther zuwider. Seinen Ärger brachte er in 95 Thesen zum Ausdruck – und der Überlieferung nach nagelte er sie am 31. Oktober 1517 an die Pforte der Wittenberger Schlosskirche. Dieses Ereignis jährt sich 2017 zum 500. Mal.

Auch für den Evangelischen Kirchenkreis Duisburg spielt die Erinnerung an Luthers Wirken in diesem Jahr eine große Rolle. „Das Jahr 2017 steht ganz im Zeichen des Reformationsjubiläums. Wir laden die Menschen dazu ein, sich ihrer eigenen reformatorischen Wurzeln zu vergewissern und deren Kraft für die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen“, so Pfarrer Armin Schneider, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg. „Das Reformationsjubiläum feiern wir auch in ökumenischer Offenheit, in Verbundenheit mit der Stadt und im Kontakt mit der theologischen Wissenschaft.“ Entstanden ist ein Programm mit dem Titel „Zur Freiheit befreit – 500 Jahre Reformation in Duisburg“, mit dem das Jubiläum in der ganzen Stadt gefeiert wird.

Die Bibel neu schreiben

Im Lutherjahr 2017 werden die Duisburger die Bibel neu schreiben – Bürger aller Konfessionen können dazu Passagen aus der Bibel per Hand abschreiben. Die Idee: Wer die Worte nicht nur hört, sondern schreibt, versteht sie besser. Koordiniert wird die Aktion von Pfarrerin Bärbel Melnik: „Wir teilen die Bücher der Bibel einzelnen Schulen und Gemeinden zu“, erklärte sie im Gespräch mit dieser Zeitung. Zudem gibt es öffentliche Schreibstationen. Am Ende sollen einige Tausend Handschriften zusammen die neue Duisburger Bibel ergeben.

Kabarett

Kirche muss nicht immer ernst sein. Ein Beispiel: „Hier stehe ich, ich kann auch anders“, ein Kabarettprogramms aus Kirche und anderen Realsatiren von und mit Okko Herlyn. Über die Bühne geht es am Freitag, 31. März, ab 19.30 Uhr im Evangelischen Gemeindezentrum Auferstehungskirche. Oder: „Djihad in Wittenberg“ – ein interreligiöses Kabarett der Gruppe „Klüngelbeutel“ am Samstag, 16. September, 19.30 Uhr, in der Notkirche Duissern.

Reformation mit dem Rad

Die Teilnehmer einer Fahrradtour am Samstag, 24. Juni, begeben sich auf die Spuren der Luther-Zeit im heutigen Duisburg. Start ist um 9.30 Uhr an der evangelischen Kirche in Wanheim. Von dort geht es über Marienkirche und Salvatorkirche durch Ruhrort und Beeck nach Meiderich. Begrenzte Plätze, Anmeldung bis 9. Juni: 0203 29512820.

Luther für Kinder

Der Glaube ist ein Thema für alle Altersgruppen. Das zeigen die Veranstalter des Duisburger Reformationsjahres mit verschiedenen Programmen. So gibt es etwa am 25. Juni, 15 Uhr, bei freiem Eintritt in der Evangelischen Gnadenkirche Wanheimerort eine Aufführung des Kindermusicals „Martin Luther“. Weitere Aufführung: Sonntag, 10. September, Evangelische Kirche Wanheim. Am Sonntag, 2. Juli, 10.30 Uhr, wird das Kindermusical „Martin verändert die Welt“ in der Evangelischen Kirche Wedau aufgeführt. Und am Dienstag, 31. Oktober, steht ab 19 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus Hamborn für Kinder und Jugendliche von elf bis 15 Jahren eine Reformationsparty mit Mittelalter-Kostümen auf dem Programm.

Für die Jugend

„Schlägt ein wie der Blitz. Wenn der Glaube das Leben verändert“ ist der Titel einer Kleinkunstgala für Jugendliche am Samstag, 13. Mai, ab 19 Uhr in der Notkirche Duissern. Es gibt einen Poetry-Slam, einen Fotowettbewerb und Musik.

Evangelischer Kreiskirchentag

Die ganze Stadt ist eingeladen: Bei „Alles Gute kommt von oben“ findet am Samstag, 8. Juli, in der Innenstadt auf der Königstraße der vierte Kreiskirchentag statt. Los geht’s um 11 Uhr mit einem Gottesdienst. Danach ist die Bühne frei für Chor- und Kirchenmusik, Pop, Rock und Unterhaltung. Den Abschluss macht ein Konzert von Gospelsänger David Thomas ab 19.30 Uhr.

Bibelmarathon

Bis zu 200 Menschen lesen das Alte und Neue Testament der Bibel in der Salvatorkirche – 100 Stunden soll die Aktion dauern. Gelesen wird durchgehend und am Stück. Auftakt ist ein Gottesdienst am Sonntag, 10. September, 11.30 Uhr. Schluss ist am Donnerstag, 14. September, gegen 15.30 Uhr. Anmeldungen seit dem 1. Februar unter blank@ekadu.de. Interessenten können Wünsche bezüglich der Lese-Zeiten äußern.

Jede Menge Vorträge

In vielen Vorträgen beschäftigen sich Experten mit dem Leben und Wirken Martin Luthers. Dabei wird der Reformator auch kritisch beleuchtet, etwa bei der Reihe „Luthers dunkle Seiten“ im Evangelischen Bildungswerk: „Luther und die Bauern“ (10. März, 18 Uhr), „Luther und die Juden“ (17. März, 18 Uhr) oder „Luther und die Türken“ (24. März, 18 Uhr). Weiterer Tipp: Bei „Ich fresse wie ein Böhme und saufe wie ein Deutscher, das sei Gott gedankt“ (Freitag, 13. Oktober, 19 Uhr) im Brauhaus Webster am Dellplatz geht es um Luthers Tischreden, Anmeldung erforderlich.

Großer Gottesdienst

Der Reformationstag: 2017 ist der 31. Oktober ein Feiertag – und in der Mercatorhalle findet dann ein zentraler Reformationsgottesdienst statt. Beginn ist um 11 Uhr. Gestaltet wird der Gottesdienst von Menschen aller Generationen und verschiedenen Chören. Gezeigt werde der ganze Reichtum evangelischer Gottesdienste und Kirchenmusik, heißt es in der Ankündigung.