Duisburg. . Duisburgs OB Sören Link traf sich mit Einzelhändlern, Gastronomenund Immobilienbesitzern zum ersten „Innenstadt-Dialog“.
Kritisch, emotional, aber auch sehr konstruktiv verlief der erste „Innenstadt-Dialog“, zu dem die Stadt am Mittwochabend Einzelhändler, Gastronomen und Immobilienbesitzer in den kleinen Saal der Mercatorhalle eingeladen hatte, nachdem Annett Simon von der City-Metzgerei Simon-Berns mit ihrer Kritik an den Innenstadt-Verhältnissen an die Öffentlichkeit gegangen war. Gefolgt waren der Einladung auch Vertreter von IHK, City-Management oder Duisburg-Kontor.
Kein grünes Licht für das Design-Outlet
Der Termin des Treffens gut eine Woche nach der Ratssitzung, in der die Politik einen Grundsatzbeschluss zur Planung eines Design-Outlet-Center auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände mehrheitlich verabschiedet hatte, wurde im Vorfeld von vielen Einzelhändlern kritisiert. Die Sprecherin der Einzelhändler, Annett Simon, fühlte sich gar veralbert: „Eine Woche nach Beschlussfassung des Rates wird jetzt über das Thema gesprochen“, sagt sie.
Oberbürgermeister Sören Link betonte, dass dieser Beschluss zunächst einmal Transparenz in dem Prozess schaffen soll, aber keineswegs grünes Licht für den tatsächlichen Bau des Einkaufszentrums bedeute. Er selbst sehe das DOC, so wie es derzeit von dem Investor geplant ist, „als eine Ergänzung und nicht als Ersatz für die Innenstadt.“ Die Sorgen der Händler nehme er ernst und er wolle eine Streitkultur etablieren. Weitere Dialog-Treffen sollen folgen: „Für mich ist es heute der Auftakt“, sagte der Oberbürgermeister vor gut 100 Dialog-Gästen.
Einführung eines City-Managements
Auch wenn das DOC die Diskussion dominierte, und „viele ein hohes Risiko in den Planungen sehen, so war aber auch klar, dass es durchaus auch andere Probleme in der Innenstadt gibt und dass auch schon vieles angelaufen ist“, sagt Michael Rüscher, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK.
An Pinnwänden wurden Themen und Ideen aufgelistet. Neben dem DOC waren dies unter anderem die Parkplatzsituation, keine Kurzzeitparkplätze, der Leerstand, die Sauberkeit der Innenstadt, die Bettler- und Trinkerszene, Erreichbarkeit und Baustellensituation in der City. Eine Idee, die aufkam, war die Einführung eines Innenstadtmarketings. Zwar gebe es das City-Management, „aber das hat nicht die Kapazitäten sich auch um ein intensives Marketing zu kümmern“, erzählt Michael Rüscher und nennt ein Beispiel aus Düsseldorf. So habe die Stadt vor Jahren mit einer Plakataktion in Duisburg für die Landeshauptstadt geworben.
Zu teure Parkgebühren
Viele Händler wünschten sich auch eine Ausdehnung der Veranstaltungen in der Innenstadt auf den Sonnenwall, die Wallstraße oder den Münzplatz. Immer wieder ein Thema sind die Parkgebühren, die von vielen Einzelhändlern als zu teuer empfunden werden, „auch wenn dies ein subjektiver Eindruck ist im Vergleich mit anderen Städten“, so Rüscher. Als Lösungsvorschlag wurde die Einrichtung von Kurzzeitparkplätzen beispielsweise auf dem Gelände des Mercatorquartiers oder am Marientor, so lange dort nicht gebaut wird. Ob die Ideen umsetzbar sind, soll nun die Verwaltung klären.