Duisburg. Mit der Mehrheit von SPD und CDU fasste die Politik den Grundsatzbeschluss für das Gelände des alten Güterbahnhofs in Duisburg.
Es kam, wie erwartet: Der Rat hat am Mittwoch mehrheitlich mit den Stimmen von SPD und CDU den Grundsatzbeschluss für die Planungen eines Designer-Outlet-Centers (DOC) auf dem Gelände des früheren Güterbahnhofs in der Innenstadt gefasst. Das DOC sei „eine Perspektive und Chance, die wir nicht von vorn herein blockieren können. Wir können uns keinen weiteren Stillstand leisten“, sagte SPD-Fraktionschef Herbert Mettler.
Während die beiden großen Fraktionen den Plan begrüßen, lehnten ihn die Grünen, Linken sowie die kleineren Fraktionen und Ratsgruppen ab. Die AfD enthielt sich.
Oberbürgermeister warb für das Projekt
Oberbürgermeister Sören Link warb für das Projekt, in dem er „eine Menge Chancen“ sieht und „das ausdrücklich nicht den Einzelhandel in der Innenstadt beeinträchtigen soll.“ Der Standort sei für ein Outlet gut geeignet, der Betreiber kompetent – und: „In keinem der Orte, in dem es ein Outlet gibt, hat es negative Auswirkungen“, so Link. Natürlich gebe es Sorgen und Fragen. Mit dem Grundsatzbeschluss sei nun der Weg frei für das eigentliche Planverfahren, in dem die Risiken auszuschließen sind.
Konzeptideen sollen im Sommer vorgestellt werden
Der Beschluss bedeute nicht, dass am Ende auch gebaut wird. Es werden einige Gutachten erstellt, die Bürger sollen beteiligt werden und erst dann wird der Rat das letzte Wort haben, bevor der erste Spatenstich folgen kann.
Auf einen Zeitrahmen für das Planverfahren wollte sich die Stadtspitze gestern noch nicht einlassen, aber Planungsdezernent Carsten Tum erwartet, dass der Investor im Sommer „mehrere Konzeptideen“ vorlegen wird.
„Es ist ein harter Wettbewerb“
Betreiber des Outlet-Centers, so es denn gebaut wird, soll Neinver sein, die deutsche Tochter eines spanischen Familienunternehmens, das sich seit 30 Jahren mit Handelsimmobilien, seit 25 Jahren mit Outlets beschäftigt und derzeit 18 betreibt. Sebastian Sommer, Geschäftsführer von Neinver Deutschland, sieht auf dem bundesdeutschen Markt noch Potenzial für fünf bis sechs Outlets. „Der Markt ist endlich, der Wettbewerb hart“, sagte er gestern im Rat. Aber NRW sei als Standort interessant. Und die verkehrsgünstig gelegene Duisburger Brachfläche am Hauptbahnhof sei möglicherweise der „letzte Diamant in der Krone, der in Deutschland vergeben wird“.