Duisburg. . In der Duisburger City könnte es zu einem jahrelangen Stillstand kommen. Investoren, IHK und Einzelhändler warnen vor einer Outlet-Planung.

Droht erneut ein jahrelanger Stillstand in der Innenstadt, wenn am Mittwoch der Rat einen Grundsatzbeschluss für die Outlet-Planungen auf dem Krieger-Gelände am Hauptbahnhof fasst?

„Ja. Das wird lähmen“, ist sich Wilhelm Bommann, Geschäftsführer des Einzelhandelsverbandes Niederrhein sicher. Und mit ihm zugleich auch die Spitzen von Industrie- und Handelskammer, das Center-Management Forum Duisburg und Königsgalerie, die Geschäftsführung des Kaufhofs – und zwei Investoren mit konkreten Bauplänen: Alexander Kranki, Geschäftsführer von Krankikom, der für sein Unternehmen ein neues Bürogebäude am Innenhafen bauen will, und Axel Funke, der auf dem Gelände der alten Zentralbibliothek einen Geschäfts- und Büroneubau errichten will. Sie alle fordern in einer gemeinsamen Erklärung anstelle der Outlet-Planungen eine „Rückbesinnung auf die Foster-Pläne“ und warnen vor nachhaltigem Kaufkraftabfluss und vor einer ernsthaften Gefährdung des Einzelhandels in der heutigen Innenstadt, sollte es Grünes Licht für das geplante Designer-Outlet geben. „Investoren werden sich der Innenstadt nur dann annehmen, wenn sie sicher sein können, dass auf der Güterbahnhofsfläche kein FOC geplant wird“, heißt es in der Erklärung. Die vom Büro des britischen Architekten und Städteplaners Lord Norman Foster 2009 vorgestellten Pläne für die „Duisburger Freiheit“ sahen vor allem Büros mit fast 8000 Arbeitsplätzen, aber auch 2000 Wohnungen und viel Grün vor.

Auswirkungen auf Nachbarstädte

Es gilt als sicher, dass SPD und CDU Mittwoch dem Grundsatzbeschluss für das DOC zustimmen. Genauso sicher scheint es aber auch, dass alle anderen Fraktionen dagegen stimmen werden. „Und das ist eine andere Ausgangsbasis, als wir es in der Diskussion um das Outlet in Hamborn hatten“, so Wilhelm Bommann. Damals habe es nur eine Gegenstimme im Rat gegeben. „Diesmal hat ein Umdenken im politischen Raum begonnen“, so Bommann. Und nicht nur dort. Auch in der Öffentlichkeit rege sich Widerstand. Das zeigten nicht nur zahlreiche Kommentare und Leserbriefe zu den Plänen von Bürgern in den Medien, sondern auch die Reaktionen in den Nachbarstädten wie Moers. Im Mittelpunkt des geplanten Shopping-Quartieres stünden Mode und Textilien, und das decke sich mit dem Kern des Moerser Sortiments.


Für Michael Birr, Geschäftsführer beim MoersMarketing, steht fest: „Sollte das Projekt realisiert werden, wird es erhebliche Auswirkungen auf Duisburg und Moers haben.“ Bereits das Centro in Oberhausen habe Auswirkungen auf den Einzelhandel in beiden Städten. Bommann wünscht sich klare Worte aus Duisburgs Nachbarstädten: „Ich erwarte schon, dass sich Duisburgs Nachbarkommunen rechtzeitig positionieren. Wir brauchen Unterstützung, auch wenn sie erst einmal nur ideel ist.“