Duisburg. . Das Duisburger Bündnis für Toleranz und Zivilcourage zeichnet das Stück „Exile“ von und mit dem Tanztheater Weltike und den Philharmonikern aus.
Superintendent Armin Schneider plädierte für eine Kultur des Willkommens – trotz mancher Probleme. „Aber wir müssen dem Neofaschismus ganz entschieden entgegentreten. Das sind wir den Opfern des Holocaust, uns und unseren Kindern schuldig“, sagte der Sprecher des Duisburger Bündnisses für Toleranz und Zivilcourage in seiner Begrüßungsansprache vor der Verleihung des gleichnamigen Preises. Den erhielt an diesem Donnerstagabend im Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde im Innenhafen das Tanzprojekt „Exile“ von und mit dem Duisburger Tanztheater Ulla Weltike und den Duisburger Philharmonikern, für die Intendant Alfred Wendel die Auszeichnung entgegen nahm.
Mehr als 150 Teilnehmer auf der Bühne
Der künstlerische Leiter Royston Maldoom aus Großbritannien, der seit 40 Jahren weltweit so genannte Community-Tanzprojekte initiiert und leitet, hat „Exile“ erstmals 2007 in Luxemburg realisiert. Mehr als 150 Teilnehmer mit und ohne Migrationshintergrund haben das Stück im vergangenen September zwei Mal vor einem restlos begeisterten Publikum im jeweils ausverkauften Stadttheater aufgeführt.
Es geht darin um junge Menschen, die ihre Heimast verlassen und sich in einer fremden Welt neu orientieren müssen. Ihre Hoffnungen, Ängste, Träume und Erinnerungen werden konfrontiert mit den Gefühlen der Menschen, auf die sie in ihrem neuen Umfeld treffen.
Zuvor hatten Schüler des Max-Planck-Gymnasiums, Sophie-Scholl-Berufskollegs, internationale Studenten mit Bewohnern aus Übergangsheimen, dem Tanztheater und den Philharmonikern über Monate geprobt. „Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen sozialen Schichten, Flüchtlinge, die vorher nie getanzt hatten“, sagte der Beigeordnete Thomas Krützberg in seiner Laudatio. „Man sieht, dass die Sprache des Tanzes und der Musik weltweit verstanden wird.“
Stellvertretend für die Jury stellte Angelika Wagner vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) klar, dass sich die Entscheider schnell auf das Projekt „Exile“ einigen konnten. Es setze sich aktiv für Toleranz und Zivilcourage ein, so Wagner, die von einem vorbildlichen Integrationsprojekt sprach. „Das ist genau das Signal, das unsere Stadt braucht: Bei uns leben Menschen, die sich aktiv und häufig auf vielen Wegen und mit vielfältigen Mitteln einsetzen für Integration, für ein friedliches und tolerantes Zusammenleben. Sie haben unseren Dank verdient.“