Duisburg. . In dem alternativen Wohnprojekt „Reitbahn“ im Dellviertel wohnen die Menschen gemeinsam in hellen Zimmern. Vier Wohnungen sind noch frei.
- In dem Mehrgenerationenhaus wollen die Bewohner gemeinsam älter werden, ohne allein sein zu müssen
- 2016 wurde das Projekt zusammen mit der städtischen Baugesellschaft Gebag in Angriff genommen
- Nun zeigte der Verein Besuchern erstmals die Wohnungen, Anfang Mai soll es bezugsfertig sein
„In welchen Himmelsrichtungen liegen die freien Wohnungen?“, will eine Besucherin von Ulrich Varwig wissen. „Die 60qm-Einheit über uns zeigt nach Süden“, antwortet er und schaut sich in dem noch unfertigen Gemeinschaftsraum des alternativen Wohnprojekts „Reitbahn“ um: Zwar fehlen noch Bodenbelag und das Mobiliar, doch trotzdem kann sich der zweite Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam Leben“ schon das helle Aufenthaltszimmer vorstellen, in dem das Miteinander gepflegt werden soll. Wie in einer Hotellobby, mit kleiner Küchentheke und gemütlichen Sitzgelegenheiten, soll es in dem 13-Parteienhaus an der Reitbahn im Dellviertel bald aussehen.
Appartement für Pflegekraft
Am Samstag zeigte der Verein Besuchern erstmals die Wohnungen. Im vergangenen Jahr wurde das Projekt zusammen mit der städtischen Baugesellschaft Gebag in Angriff genommen. Anfang Mai wird das Haus voraussichtlich bezugsfertig sein.
Vier Wohnungen in der Größe von 45 bis 65 Quadratmetern sind noch zu haben, die restlichen neun sind schon vergeben. Um eine der barrierearmen Immobilien beziehen zu können, müssen die Mieter dafür in den Verein eintreten. „Unser Verein ist der Generalmieter der Immobilie. Die Wohnungen werden dann an die einzelnen Mitglieder weitervermietet“, erklärt Ulrich Varwig.
Appartement für mögliche Gäste
Auch an ein 36 Quadratmeter großes Appartement für mögliche Gäste oder eine Pflegekraft wurde gedacht. Wie bei allen anderen Wohnungen müssen hier aber noch die Decke und Wände verputzt, der Boden belegt und die Elektronik verkabelt werden. Im Erdgeschoss sind noch zwei Immobilien à 45 Quadratmeter frei mit gleichem Grundriss, die monatliche Warmmiete beträgt 625 Euro. Betritt man eine der Wohnungen, die sich besonders für Alleinstehende eignen, steht man in einem schmalen Flur, der zu einem hellen Wohnzimmer führt.
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Gudrun Berger hat sich beim Tag der offenen Tür ausgiebig umgeschaut und hält die Umsetzung der Wohnidee für gelungen. „Aber es wird sicherlich immer den einen oder anderen geben, der sich in bestimmten Situationen durchsetzen will“, gibt die 82-Jährige zu bedenken. Selbst einziehen möchte die Hochfelderin jedoch nicht. „Vor 25 Jahren hätte ich das gemacht. Jetzt kommt die Idee etwas zu spät.“