Duisburg-Wanheimerort. . In Wanheimerort muss ein Gleis neu gebaut werden, deshalb gibt es einen besseren Schutz. Auf der West-Seite bleibt der Schutz allerdings porös
- Der RRX soll bis 2025 das Ruhrgebiet mit Köln im 15-Minuten-Takt verbinden
- Dazu muss die Strecke teilweise ausgebaut werden – in Wanheimerort wird ein neues Gleis gebraucht
- Zum Glück: Denn so muss die Bahn auch für einen besseren Lärmschutz sorgen
Der RRX soll in einigen Jahren rollen und das Ruhrgebiet mit Köln besser verbinden. Damit der Schnellzug, der die Regionalbahnen langfristig ersetzen soll, Fahrt aufnehmen kann, müssen allerdings im Süden noch zusätzliche Gleise verlegt werden. Bei einer Bürgerveranstaltung, die der Bürgerverein Wanheimerort gemeinsam mit der SPD und CDU Wanheimerort organisiert haben, stand Projekt-Ingenieurin Laura Hoppenheit Rede und Antwort und gab einen Überblick über die Auswirkungen für Wanheimerort. Eine Zusammenfassung.
Ab wann fahren die Züge?
Die Züge werden schon ab nächstem Jahr eingesetzt. Allerdings kann der 15-Minuten-Takt erst umgesetzt werden, wenn die Bauarbeiten abgeschlossen sind. Das wird voraussichtlich 2025 der Fall sein. In Duisburg läuft der Beteiligungsprozess bisher harmonisch. Die Duisserner fordern einen verbesserten Lärmschutz. Mehr Ärger gibt es in Angermund, wo die Anwohner eine Tunnel-Lösung fordern. Dort müssen zwei zusätzliche Gleise gebaut werden. „Die Pläne orientieren sich an den Stadtgrenzen, so dass wir auch bauen könnten, wenn in Düsseldorf noch debattiert wird“, erklärt Laura Hoppenheit. Allerdings liege man gut in der Zeit, habe sieben Jahre für den Prozess kalkuliert.
Wird es lauter für die Anwohner?
Die Bahn muss mehrere Gutachten erstellen, unter anderem für Lärmschutz, Lärmschutz während der Bauphase und, um die Erschütterungen zu prognostizieren. In Buchholz wird ein Brückenbauwerk neu geplant. Und weil ein zusätzliches Gleis eingebaut wird, haben die Bewohner Anspruch auf so genannten aktiven und passiven Lärmschutz. In die Kategorie „Aktiv“ gehören klassische Lärmschutzwände. Reicht dies nicht auch, kann auch geprüft werden, ob neue Fenster in den Häusern eingebaut werden. Unter rrx@deutschebahn.com können sich die Bürger melden und prüfen lassen, ob das an ihrem Haus in Frage kommt.
Welche Grenzwerte gibt es?
Sie liegen tagsüber in reinen Wohngebieten bei 59 Dezibel und nachts bei 49 Dezibel. Sind Krankenhäuser in der Nähe, gelten Richtwerte von 57 und 47 Dezibel. Geregelt sind die Grenzwerte in dem Bundes-Immissionsschutzgesetz.
Die Lärmschutzwand, die an die Autobahn grenzt, ist löchrig. „Im Bereich ,Im Hort’ sind Lamellen herausgefallen“, schildert eine Anwohnerin. Wird die Lärmschutzwand erneuert?
„Leider nein“, sagt Laura Hoppenheit. Für den Lärmschutz entlang der Autobahn ist Straßen.NRW zuständig. „Wir hatten aber bereits einen Ortstermin mit der Landtagsabgeordneten Sarah Philipp, damit sich dort etwas ändert“, erklärt Werner Halverkamps vom Wanheimerorter Bürgerverein.
Hält der RRX auch an der Haltestelle „Im Schlenk“?
„Nein, der RRX soll die Städte ja schnell verbinden. Es ist weiterhin so, dass die S-Bahn die Personen einsammelt, und diese dann am Düsseldorfer Flughafen oder am Duisburger Hauptbahnhof zusteigen können“, so Hoppenheit. Der S-Bahn-Takt bleibt bestehen.
Wie schnell wird der RRX unterwegs sein?
Das lässt sich schwer sagen. Die Regionalexpresse dürfen auf der Strecke in der Spitze 160 Stundenkilometer fahren. Da sie sich aber in der Nähe des Hauptbahnhofes befinden, sind sie in der Regel langsamer unterwegs.
Wird im Zuge des RRX-Ausbaus der Haltepunkt „Im Schlenk“ behindertengerecht ausgebaut?
Auch das ist eine andere Baustelle, für die eine andere Abteilung der Bahn zuständig ist. „Da sind wir schon seit Jahren dran“, erklärt Thorsten Steinke von der SPD. „Wir sind nur für die Strecke des RRX zuständig“, erklärt Laura Hoppenheit.
Wie oft wird der RRX nachts fahren?
Die Fahrplangestaltung übernimmt am Ende der Verkehrs-Verbund Rhein-Ruhr. Derzeit fahren nachts zwei Regionalexpresse zwischen Düsseldorf und Duisburg.
Wie ist der Planungsstand?
Derzeit werden sämtliche Gutachten erstellt. Im Rahmen des Bebauungsplan-Verfahrens werden auch die Städte und Bürger beteiligt und können noch einmal ihre Eingaben machen.