Duisburg. Die Zahl der neugebauten Sozialwohnungen steigt in Duisburg wieder. Und die neuen Wohnungen sind äußerst begehrt – und relativ günstig.

  • Duisburg verzeichnet einen Bau-Boom beim Neubau von Sozialwohnungen
  • Die Aufstockung der Wohnungsbauförderung zeigt Wirkung, vermutet die Verwaltung
  • Dennoch geht die Gesamtzahl der Wohnungen mit Mietpreisbindung in der Stadt zurück

Es wird wieder stärker in den sozialen Wohnungsbau investiert. Gleichwohl geht die Gesamtzahl der Sozialwohnungen zurück.

Dass die Landesregierung die Mittel für die Wohnungsbauförderung 2016 von 800 Millionen auf 1,1 Milliarden Euro erhöht hat, zeigt nach Einschätzung der Stadtverwaltung Wirkung: „Anleger und Wohnungsbauunternehmen haben reagiert und investieren wieder stärker in den sozialen Wohnungsbau. Mit den Fördermitteln würden „moderne, attraktive, barrierefreie oder barrierearme Wohnungen“ geschaffen.

Wohnungsgesellschaften wie die städtische Gebag, aber auch kleinere private Investoren hätten wieder verstärkt Interesse am sozialen Wohnungsbau, heißt es weiter. Ursprünglich standen dem Amt für Soziales und Wohnen 11,6 Millionen Euro Fördermittel zur Verfügung. Bis zum Jahresende konnten aber mehr als 20,7 Mio bewilligt werden.

Stadtteil Walsum liegt an der Spitze

Zusätzlich konnten 8,13 Mio Euro durch Nutzung von Sondertöpfen nach Duisburg geholt werden. Insgesamt wurden Fördergelder für 249 Wohneinheiten genehmigt. 2015 waren es nur 94 Wohneinheiten. Die Förderung betraf aber nicht nur klassische Wohnungen. Aus einem der Sondertöpfe konnten 21 Wohnplätze für Behinderte, davon acht Rollstuhlfahrer, genehmigt werden.

Susanne Stölting, Stadt-Sprecherin in Duisburg.
Susanne Stölting, Stadt-Sprecherin in Duisburg. © Ute Gabriel

Mit 84 geförderten Wohneinheiten im letzten Jahr liegt der Bezirk Walsum an der Spitze, es folgen Hamborn und Mitte. Am wenigesten neue Sozialwohnungen werden links des Rheins gebaut.

Die Nachfrage nach geförderten Wohnungen ist in Duisburg macj wie vor groß, zumal es bei der Qualität der Neubauten keine Abstriche gebe, sagt Stadt-Sprecherin Susanne Stölting: „Es sind ganz normale Wohnungen.“ Und daher begehrt: „In den Neubauten bleibt keine Wohnung lange leer.“

Mieter brauchen einen Wohnberechtigungsschein

Maximal 5,25 Euro pro Quadratmeter darf die Miete betragen. Und der Mieter braucht einen Wohnberechtigungsschein. Bei dessen Erteilung wird nicht nur aufs Einkommen geschaut, sondern auch auf Lebensumstände wie Familiengröße oder Behinderung.

21 762 Sozialwohnungen gibt es in Duisburg nach der aktuellsten Statistik. Tendenz trotz vermehrten Neubaus abnehmend, weil immer noch mehr ältere Wohnungen aus der Mietbindung fallen als neu entstehen. 20 oder 25 Jahre müssen sich Bauherren binden, bis 2002 waren es gar 40 Jahre.