Duisburg. Im Duisburger Zoo sind bald wahrscheinlich kleine Beutel-Teufel aus Tasmanien zu sehen. Bislang gibt es sie in Europa nur in Kopenhagen.

  • Die kleinen Beuteltiere bekommen roten Ohren, wenn sie sich aufregen. Und: sie sind sehr aggressiv
  • Die Tierart lebt nur auf der Insel bei Australien. Duisburg hat jetzt beantragt, dass die Teufel in den Zoo kommen
  • Das Gehege dafür hat der Tierpark am Kaiserberg schon gebaut

Bei Cartoon-Fans ist er als „Taz“ Kult und allein sein deutscher Tiername gibt Raum für allerlei Assoziationen: Der Duisburger Zoo hofft darauf, dass „Tasmanische Teufel“ bald im Tierpark am Kaiserberg zu sehen sind. Das neue Gehege dafür ist zumindest gebaut, jetzt muss nur noch Australien sein Okay geben, dass der größte noch lebende Raubbeutler nach Duisburg kommen darf.

So sehen sie aus, die Tasmanischen Teufel, die ihrem Namen alle Ehre machen.
So sehen sie aus, die Tasmanischen Teufel, die ihrem Namen alle Ehre machen. © Foto: DPA

Seinen Namen erhielt der Beutelteufel wegen seines schwarzen Felles und seiner Ohren, die sich bei Aufregung rot färben. Dann kreischt er auch noch ohrenbetäubend und riecht höchst unangenehm in Stinktierart, wenn er in Rage gerät. Auch wegen seiner Aggressivität macht er seinem Namen alle Ehre. „Der Raubbeutler ist kleiner als ein Dackel, aber er beißt nach allem, was sich bewegt“, berichtet Zoo-Direktor Achim Winkler. Trotz dieses nicht gerade guten Leumunds will der Duisburger Zoo den Tasmanischen Teufel ins Revier holen.

Australien achtet streng auf die bedrohte Tierart

Das ist nicht einfach. Denn die Tierart, die in freier Wildbahn nur auf der Insel Tasmanien südlich Australiens lebt, wird von den australischen Behörden streng behütet. So ist sie in Europa nur im Kopenhagener Zoo zu sehen.

Grund: die ­dänische Prinzessin Mary, die aus Tasmanien stammt. Zur Geburt ihres Sohnes entsandte Tasmanien vier Exemplare als Geschenk nach Kopenhagen. Der zuvor letzte außerhalb Australiens lebende ­Beutelteufel starb 2004 im Zoo von Fort Wayne in den USA. Das letzte deutsche Exemplar verstarb in den 1990er Jahren im Zoo Berlin.

Am Kaiserberg leben seit über 20 Jahren Koala-Bären

Zoo-Direktor Winkler ist zuversichtlich, dass ein Teufel-Pärchen den Weg nach Duisburg findet. Vor allem wegen der guten Beutel-Tier-Kontakte des Zoos zum fünften Kontinent. Schließlich leben am Kaiserberg seit über 20 Jahren Koalas. „Wir haben international einen guten Ruf“, so Winkler. Auch andere Beuteltierarten wie Kängurus und Wombats haben in Duisburg ihr Zuhause.

Dank der Finanzierung durch die Sparkasse hat der Zoo das mögliche Domizil für die Tasmanischen Teufel weitgehend fertiggestellt. Angelegt wurde das rund 100 000 Euro teure Gehege gegenüber der Seehunde-Anlage. Auf rund 200 Quadratmetern soll sich das Beuteltier hinter brusthohen Umfriedungen austoben können. Bis zum Frühjahr zum Start in die neue Zoo-Saison hofft Winkler auf die Zusage aus Australien.