Der Streit um die Trafo-Station am Loveparade-Mahnmal in Neudorf hat jetzt den Oberbürgermeister der Stadt erreicht.

Der Streit um die Trafo-Station am Loveparade-Mahnmal in Neudorf, das der Bürgerverein proDuisburg der Stadt im Juni 2011 feierlich übergeben hatte, hat jetzt den Oberbürgermeister der Stadt erreicht. In einem Schreiben an OB Sören Link, das auch der Redaktion vorliegt, hat Herrmann Kewitz, der Vorsitzende des Vereines proDuisburg, die Forderung des Mahnmal-Künstlers Gerd Losemann aufgegriffen.

Doch während Losemann unmissverständlich die schnelle Beseitigung der Trafo-Station aus der unmittelbaren Nachbarschaft des Kunstwerkes fordert, bittet der Vorsitzende des Bürgervereines das Stadtoberhaupt, zu prüfen, ob nicht eine bessere Lösung als die derzeit gefundene entwickelt werden könne.

Denn, so Kewitz, „der Klotz an dieser Stelle ist eine Verunstaltung des Ortes, das an ein großes Unglück in Duisburg erinnert und mahnt.“ Eigentlich, so Kewitz weiter, bedürfe es keiner Diskussion, um zu klären, dass es wenig glücklich sei, eine solche Trafostation, in so unmittelbarer Nähe des Mahnmals zu genehmigen und bauen zu lassen.

Das Mahnmal sei mehr als eine reine Gedenkstätte

Warum, fragt er, habe man bei der Prüfung der Genehmigung, nicht den Verein als den Initiator angehört? Was ihn aber noch mehr verblüffe, sei die Tatsache, wie Herr Widera, damals der städtische Ombudsmann nach der Loveparade-Katastrophe, mit dem Fall umgegangen sei. Widera hatte erklärt, dass die Hinterbliebenen der Toten keinen Anstoß an der neuen Trafo-Station genommen hätten, weil sie ohnehin stärker mit der Gedenkstätte am Todesort im Tunnel verbunden seien.

Dem hält der Verein entgegen: Das Mahnmal sei mehr als eine reine Gedenkstätte, es sei stets so geplant gewesen und wurde auch so umgesetzt. Deshalb trage es den Titel Mahnmal. Es war und sei auch weiterhin als Wegzeichen für die Duisburger Bürger gedacht und initiiert.