Duisburg. . Möbel-Riese Kurt Krieger will sich vom alten Güterbahnhofsgelände trennen. Und Duisburgs Stadtplaner machen Tempo bei der Outlet-Planung.
- Grundstückseigentümer Kurt Krieger will das frühere Güterbahnhofsgelände verkaufen
- Mit dem Outlet soll es schnell gehen – Duisburgs Stadtplaner haben dafür eine Arbeitsgruppe gebildet
- Vor einem Baubeginn muss aber ein komplett neuer Bebauungsplan aufgestellt werden
Seit Jahren regt sich nichts auf der Güterbahnhofsbrache, der „Duisburger Freiheit“ in bester Innenstadtlage, doch von vielen Seiten wird beteuert, man sei mit Hochdruck an der Arbeit. Bei der Stadt wurde im Planungsamt eigens eine Projektgruppe gebildet, um die Outlet-Planungen zügig voranzubringen. Und beim Eigentümer der 30-Hektar-Fläche ist zumindest klar, dass man sich von ihr trennen will.
„Wir verkaufen das Grundstück“, erklärte Edda Metz gegenüber der Redaktion. Sie ist Projektleiterin bei Krieger-Bau. Kurt Krieger, Chef von Möbel Höffner und anderen Unternehmen, hatte Stadtverwaltung und Politik im Jahr 2010 überrascht, als er das frühere Bahngelände vom Immobilienunternehmen Aurelis erwarb.
Pläne für ein Möbelhaus sind vom Tisch
Seine ursprüngliche Planung sah dort ein großes Möbelzentrum vor mit 50 000 Quadratmeter Verkaufsfläche und bis zu 600 Arbeitsplätzen. 150 Millionen Euro wollte der Investor aus Berlin in seine Planung stecken, der Stadt versprach er bei der Vorstellung seiner Pläne jährliche Gewerbesteuerzahlungen von 750 000 Euro.
„Wir werden dort kein Möbelhaus bauen“, sagt Metz jetzt in aller Deutlichkeit. Ein Höffner-Möbelhaus wurde zuletzt in Neuss gebaut, ein weiteres ist im Norden Düsseldorfs geplant, also nicht weit entfernt vom Duisburger Gelände. Man sei Eigentümer des Geländes, so Metz, und versuche jetzt, dort „etwas Ordentliches“ zu ermöglichen. Gespräche führe man derzeit mit Neinver, einem Unternehmen, das im pfälzischen Zweibrücken unter dem Namen „The Style“ das nach eigenen Angaben größte Outlet-Center Deutschlands mit rund 130 Marken betreibt.
Es gibt Gespräche über einen Verkauf
Bei Neinver bestätigt man laufende Gespräche mit „allen Beteiligten“, vor allem wohl Krieger und Stadt Duisburg. Man befinde sich aber in einem „sehr frühen Stadium“, heißt es in einer Mitteilung des Outlet-Unternehmens.
Mit vollem Einsatz arbeiten indes die städtischen Planer an den notwendigen Vorarbeiten für ein Designer Outlet Center südlich vom Hauptbahnhof. „Im Stadtplanungsamt wurde bereits eine Projektgruppe gebildet, um schnelles und konstruktives Arbeiten zu gewährleisten“, erläuterte Stadt-Sprecherin Anja Kopka.
Tatsächlich müssen die Planer erneut richtig ran. Es muss ein komplett neuer Bebauungsplan erstellt werden, der auch vor Gericht Bestand haben soll. Das heißt unter anderm, es müssen neue Gutachten erstellt werden, beispielsweise zu möglichen Umweltbeeinträchtigungen oder zur künftigen Verkehrsführung.