Duisburg. DK Recycling und Roheisen in Duisburg ist ein Unternehmen mit Recycling-Tradition und 265 Mitarbeitern. Für die Zukunft will DK Farbe zeigen.

  • Nach Problemen Ende 2015 und Anfang 2016 schreibt DK Recycling und Roheisen wieder positive Zahlen
  • Das Hochfelder Werk ist spezialisiert auf die Verwertung von Reststoffen aus der Stahlindustrie
  • Von Duisburgs Oberbürgermeister Link wünscht sich DK zügigere Genehmigungsverfahren

„Ältestes Recycling-Industrieunternehmen der Welt“, „weltgrößter Verwerter von eisenhaltigen Reststoffen aus der Stahlindustrie“ – mit ein paar Superlativen empfing Dr. Karl-Josef Sassen, Geschäftsführer von DK Recycling, Oberbürgermeister Sören Link und die Landtagsabgeordnete Sarah Philipp in seinem Hochfelder Werk.

265 Mitarbeiter sorgen am Traditionsstandort der einstigen Duisburger Kupferhütte heute für die Verwertung von Reststoffen aus der Stahlindustrie wie zinkhaltigen Stäuben aus der Abgasreinigung. 500 000 Tonnen werden jährlich aus den Duisburger Werken, aber auch von anderen namhaften deutschen und europäischen Stahlherstellern, per Lkw, Bahn und Schiff angeliefert.

Daraus macht DK Recycling 280 000 Tonnen Hämatit-Roheisen in rund 100 Sorten, das wiederum an Gießereien geliefert wird, die daraus Motorenteile, Badewannen oder Straßenlaternen und vieles mehr produzieren. Man sei in der Lage, 98 Prozent des angelieferten Materials zu verwerten, erklärte Sassen seinem Besuch.

Ofenleistung seit 1999 gesteigert

Rund eine Million Tonnen solcher Stoffe würden in Europa noch deponiert statt wiederverwertet, so der DK-Chef weiter. Das Hochfelder Unternehmen verfügt über einen im Vorjahr erst neu zugestellten Hochofen und einen weiteren, der ebenfalls neu zugestellt ist, aber seit Jahren nicht mehr genutzt wird.

Dr. Karl-Josef Sassen (Geschäftsführer DK Recycling, l.) zeigt der SPD-Landtagsabgeordneten Sarah Philipp und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link das Werk der DK Recycling und Roheisen in Hochfeld. Mit dabei: Betriebsratsvorsitzender Stefan Born (r.).
Dr. Karl-Josef Sassen (Geschäftsführer DK Recycling, l.) zeigt der SPD-Landtagsabgeordneten Sarah Philipp und Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link das Werk der DK Recycling und Roheisen in Hochfeld. Mit dabei: Betriebsratsvorsitzender Stefan Born (r.). © Ute Gabriel

Mit Stolz präsentierte Sassen Zahlen der letzten Jahre zur Ofenleistung, die man seit 1999 von 26 auf 38 Tonnen pro Stunde habe steigern können. Man müsse sich dem „Wettlauf um Wettbewerbsfähigkeit“ am Markt stellen. Und neuen Herausforderungen. So werde beispielsweise darüber nachgedacht, die bei DK entwickelte Technik zur Verwertung zinkhaltiger Stahlwerks-Rückstände in China zu vermarkten oder auch eine eigene Gießerei aufzubauen.

Konkret geplant ist eine Kohlenmahlanlage, die 2018 gebaut werden soll. Die Investitionssumme bezifferte Sassen mit 800.000 Euro. Und was auch auf der Agenda für die Zukunft steht, ist ein Farbkonzept für die heute noch relativ durchgängig rostbraun erscheinende Anlage. Farbe werde es aber nur geben im Zusammenhang mit Neubauten und Modernisierungsmaßnahmen.

Schwierige Phase für DK Recycling

Nach einer sehr schwierigen, von „Ungleichgewichten“ auf den internationalen Märkten geprägten Phase Ende 2015 und Anfang 2016, wo DK Recycling eine Landesbürgschaft brauchte zur Sicherung der Liquidität, schreibe man seit vergangenem Herbst wieder „solide positive Zahlen“, sagte Sassen: „Die Märkte haben sich deutlich erholt.“

Von der Politik wünscht sich der DK-Geschäftsführer zügigere Genehmigungsverfahren und vor allem die Sicherstellung einer funktionierenden Infrastruktur, wozu unter anderem eine neue A-40-Rheinbrücke gehöre.

>> INFO ZUM EIGENTÜMER

Eigentümer von DK Recycling und Roheisen ist ein britischer Trust. Begünstigte sind die Beschäftigten des Unternehmens. Künftig soll eine deutsche Treuhandgesellschaft den Trust ablösen.

Das hat zur Folge, dass Gewinne in der Regel im Unternehmen bleiben, weil für die Mitarbeiter die Sicherheit ihrer Jobs höchste Priorität hat.