Duisburg. Carsten Schütz und Anja Tillmann aus Duisburg sammeln Spenden, um sich um verletzte Wildtiere zu kümmern. Aber auch um Tiere von Obdachlosen.
- Tierretter Carsten Schütz und Anja Tillmann haben neben ihrem Gewerbe einen Verein gegründet
- Mit Hilfe von Spenden will sich das Paar auch um Vierbeiner von Obdachlosen kümmern
- Der Traum ist ein Gnadenhof, auf dem sich verschiedene Tiere wohl fühlen können
Sie sind Retter für alle Felle. Haustierbesitzer in Duisburg, im gesamten Ruhrgebiet und Rheinland rufen Carsten Schütz und Anja Tillmann rund um die Uhr an, um ihre Vierbeiner aus ausweglosen Situationen zu befreien oder entlaufene Tiere zu suchen.
Damit verdient das eigens dafür zertifizierte Paar seit elf Jahren unter anderem sein Geld. Es darf sich auch um Wildtiere und Reptilien kümmern. Dadurch, sagen die beiden, mehren sich allerdings täglich die Einsätze, für die sie nicht bezahlt werden. Deshalb haben Carsten Schütz und Anja Tillmann jüngst einen Verein gegründet, sammeln Spenden, um auch in solchen Fällen weiter ausrücken zu können, aber auch für andere Projekte.
Die Entenfamilie im Innenhof
„Es gibt immer wieder Anrufe von Leuten, die ein verletztes Tier melden, das ihnen aber nicht gehört. Ein Falke oder ein Igel, der sich in einem Zaun verfangen hat“, erzählt Carsten Schütz. „Ich erinnere mich auch an eine Katze, die von einem Baum nicht mehr herunterkam. Niemand wusste, wem sie gehörte. Alle, die das sahen, waren betroffen und wollten uns Geld für den aufwändigen Einsatz geben. Wir haben damals nämlich extra noch einen Baumkletterer hinzugezogen. Der hat uns eine Rechnung gestellt, auf der wir dann sitzen geblieben sind...“
Der kleinen Entenfamilie, die mal in einem Innenhof in Neudorf orientierungslos umherirrte, hat er zusammen mit seiner Lebensgefährtin ebenfalls geholfen. Die beiden haben eben ein großes Herz für Tiere, aber auf Dauer sei ein solches Engagement ohne finanzielle Unterstützung nicht zu stemmen. Mit Spenden an ihren Verein soll dies ermöglicht werden – und noch viel mehr.
Tierretter möchte mit Tierarzt arbeiten
„Wir wollen auch Obdachlose mit Tieren unterstützen“, sagt Carsten Schütz. „Mit Futter und warmen Decken.“ Deshalb seien Sachspenden ebenfalls sehr willkommen, die auch kleineren Tierschutzprojekten im Ausland zu Gute kommen sollen. Schütz würde auch gerne mit einem Tierarzt zusammenarbeiten, der sich um die Vierbeiner von Wohnungslosen an einer zentralen Anlaufstelle kümmert. „Unser Ziel ist es auch, irgendwann genügend Geldspenden zu haben, um finanzschwachen Familien zum Beispiel Operationen ihrer Tiere zu ermöglichen, die sie sich sonst nicht leisten könnten.“
Er träumt zusammen mit seiner Lebensgefährtin außerdem von einem alten Bauernhof, den sie zu einem Gnadenhof machen wollen. Der Weg dahin ist noch weit. Und so gehen sie erst einmal Schritt für Schritt vor und retten an diesem Wochenende garantiert auch wieder irgendwelche Tiere. „Wenn ich zum Beispiel einen Vogel aus einer misslichen Lage befreien konnte und er dann vor meinen Augen davonfliegt“, sagt Anja Tillmann, „dann ist das einfach ein schönes Gefühl.“
>> Informationen zum Tierrettungsdienst
Auch das ZDF hat die Arbeit des Duisburger Tierettungsdienstes mit kurzen Berichten bereits vorgestellt. Nach Aussage von Carsten Schütz gibt es von dem Fernsehsender nun eine Anfrage für eine dreiteilige Reihe.
Den Tierrettungsdienst Schütz gibt es seit elf Jahren, den dazugehörigen Verein mit insgesamt sieben Mitgliedern und eigener Facebookseite seit dem 8. November 2016. Weitere Informationen gibt es unter 0203/363 58 83, sowie per E-Mail an trdschuetz@gmail.com und auf www.tiertransport-online.com.