Duisburg. . NRW-Initiative „Klima.Expo“ würdigt das Aufstellen von modernen Abfallcontainern. Behälter schonen die Umwelt. Mieter sollen weniger zahlen.
- NRW-Initiative zeichnet herausragende Projekte für den Klimaschutz aus
- Container müssen durch großes Fassungsvermögen seltener entleert werden
- Durch niedrige Einwurfklappe können Verbraucher ihren Müll leichter entsorgen
Die Skepsis bei einigen Ungelsheimer Mietern war groß, als die Rheinwohnungsbau zusammen mit den Wirtschaftsbetrieben Duisburg halb-unterirdische, elektronische Abfallcontainer aufstellte. Neun Jahre später hat die „KlimaExpo.NRW“, eine Initiative der Landesregierung, das Pilotprojekt ausgezeichnet. „Das ist eine Anerkennung für die Mühen, die wir unternommen haben“, sagte Manfred Franck, Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft, gestern im Ungelsheimer Servicebüro. 24 umweltschonende Restmüll-Container stehen aktuell im Stadtteil.
Die Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, herausragende Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und damit den Klimaschutz voranzutreiben. Ein solches Projekt wurde in Ungelsheim angestoßen: „GABIS“ heißen die Halbunterflurbehälter. Das steht für Großwohnanlagen-Abfallbehälter mit Identifikations-System. Das Prinzip: Die Container sind in den Boden eingelassen. Mieter schalten per Chip die Einwurfklappe frei. Dadurch kann die Entsorgung verbraucherabhängig abgerechnet werden – wer mehr als den festgelegten Grundbedarf einwirft, zahlt auch mehr.
Container tanken Sonnenlicht
Die weiteren Vorteile laut Rheinwohnungsbau und Wirtschaftsbetriebe: Die Container sind mit Solarzellen ausgestattet, haben deshalb keine Anbindung ans Stromnetz. Das schont die Umwelt. Durch ihr großes Fassungsvermögen (mindestens 2200 Liter) müssen die Container seltener entleert werden – der CO2-Ausstoß wird reduziert. Die in die Erde eingelassenen Container sind geruchsarm und halten das Ungeziefer ab. Zudem können Menschen mit Gehilfen die niedrige Einwurfklappe leicht bedienen.
„Am Anfang gab es einige Widerstände. Wir mussten die Mieter erst überzeugen“, erinnert sich Franck. Sie befürchteten höhere Kosten. Das sei aber nicht der Fall. „Seit 2008 zahlen unsere Mieter weniger.“ Die Verbraucher trennen den Müll strikter, so dass sie weniger Restmüll verursachen.
Bald auch neue Behälter für Papier und Wertstoffe
Die Wirtschaftsbetriebe Duisburg haben das Projekt längst auf das Stadtgebiet ausgedehnt: Stand heute stellte der Entsorger 255 Halbunterflur- und 66 Vollunterflurbehälter auf. „Die Behälter sind unauffällig und optimieren den Standplatz“, sagt Peter Thelen, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb. Anfangs habe es noch Schwierigkeiten mit der Elektronik gegeben. Tatsächlich klagte beim Ortstermin eine Mieterin darüber, dass ihr Behälter sich nicht öffnen lasse und sie einen weiter entlegenen ansteuern musste. Thelen sagt, dass demnächst ältere Modelle durch neue ersetzt werden.
Die Wirtschaftsbetriebe wollen das Projekt weiterentwickeln, so Thelen: „Wir wollen das System auf Wertstoffe und Papier übertragen.“