Duisburg. Das Steinbart-Gymnasium soll eine neue Sporthalle bekommen, doch das Immobilienmanagement hinkt mit der Planung hinterher, kritisiert der SSB.
- Für die Duisburger NRW-Sportschulen soll am Steinbart-Gymnasium eine Sporthalle gebaut werden.
- Der Stadtsportbund macht jetzt öffentlich Druck auf das städtische Immobilienmanagement
- Der IMD hat wichtige Unterlagen immer noch nicht an das Land geliefert
Der Stadtsportbund mahnt Fortschritte beim Bau der neuen Dreifachsporthalle am Steinbart-Gymnasium an und verbindet dies mit öffentlicher Kritik am städtischen Immobilienmanagement IMD. Er sei „bislang den Anforderungen des zuständigen Landesministeriums nicht ausreichend nachgekommen“, bemängelte am Dienstag Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbundes SSB.
Eine Sportschule NRW und dann keine neue Sporthalle: Das bringt den Stadtsportbund auf den Plan. Ende 2015 wurde im Steinbart-Gymnasium mit großem Auflauf die Gründung der Sportschule NRW gefeiert, die das Land unterstützt. Vorbildhaft zudem: Es soll eine Verbundlösung zwischen dem Steinbart-Gymnasium, der Lise-Meitner-Gesamtschule in Rheinhausen und der Gesamtschule Meiderich werden, die an den drei Schulen eine intensive Förderung der Duisburger Talente ermöglicht.
Baukosten liegen bei 4,5 Millionen Euro
I-Tüpfelchen für die neue Sportschule für Duisburg: eine moderne Turnhalle am Standort des Steinbart-Gymnasiums in der Innenstadt. Das NRW-Sportministerium signalisierte die Bereitschaft, Mittel für Investition in den Landeshaushalt aufzunehmen und 80 bis 90 Prozent der Kosten zu tragen. Die betragen laut SSB-Geschäftsführer Busch 4,5 Millionen Euro.
Planung und Bau der neuen Turnhalle liegen beim städtischen IMD. Dessen neuer Geschäftsführer Christoph Weber erlebt jetzt gleich im ersten Dienstmonat, dass seine „Kunden“, also Schulen, Kindergärten bzw. insgesamt die Stadt als Auftraggeber Druck machen können. Unzufriedenheit mit der Auftragsabwicklung und der zeitlichen Verlässlichkeit des IMD war einer der Gründe, die zur Absetzung von Webers Vorgänger Uwe Rohde geführt hatte.
SSB macht IMD für Verzögerung verantwortlich
Jetzt klagt der Stadtsportbund und macht öffentlich Druck. Er lastet dem IMD an, dass sich die Bauarbeiten verzögern. Der städtische Betrieb habe bislang nicht die für die Förderung notwendigen Pläne und Informationen geliefert. Rainer Bischoff, der Vorsitzende des Stadtsportbundes: „Der Ball liegt nun in der Hälfte des IMD. Es wäre gut, ihn schnell zu spielen.“
„Nach wie vor fehlen wichtige Angaben“, kritisiert der SSB. Die zuständige Behörde bei der Bezirksregierung habe bereits in Duisburg nachgefragt. Schon zum Jahresbeginn 2016 habe man den IMD gebeten, zügig mit den Vorbereitungen zu beginnen. Nach wie vor aber fehlen wichtige Nachweise zur Kostenkalkulation, bemängelt Uwe Busch. Dabei habe das Land die entsprechenden Mittel längst in den Haushalt eingestellt.
„Es wird Zeit, die Nachfragen zu beantworten, denn Duisburg kann es sich nicht leisten, Geld liegen zu lassen, und die Sportler wollen auf die neue Halle nicht verzichten, nur weil es nicht gelingt, termingerecht die Unterlagen vorzulegen“, drängt der SSB-Geschäftsführer. Der IMD war am Dienstag wegen der städtischen Betriebsferien zu einer Stellungnahme nicht zu bekommen.
Der Stadtsportbund geht trotz der Kritik davon aus, dass die neue Dreifachsporthalle an dem Gymnasium im Jahr 2018 eingeweiht werden kann. „Wenn nun endlich Bewegung in die Sache kommt“, meint Rainer Bischoff. Er verweist zudem darauf, dass die Halle nicht nur die Umsetzung des Konzepts einer NRW-Sportschule ermögliche. Sie stünde dann auch dem Vereinssport zur Verfügung.
>> NRW-Sportschulen sollen Talente fördern
Die drei beteiligten Duisburger Schulen haben bereits Erfahrung mit Leistungssportlern aus den Bereichen Wasserball, Hockey, Judo, Fußball, Leichtathletik, Kanu, Handball, Schwimmen und Tennis. Zum Start begann die Sportschule 2015 mit 90 Fünftklässlern.
Sporttalentierte Schüler erhalten an jeder der drei Schulen fünf Wochenstunden Sportunterrich Die drei Verbundschulen bekommen zusätzliche Lehrerstellen für die Sportförderung vom Land. NRW-Sportschulen gibt es neben Duisburg bereits u.a. in Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Gelsenkirchen und Köln. Insgesamt sind es 16.