Duisburg. . Die Stadt hat Kunden an den Recyclinghöfen befragt. Die langen Öffnungszeiten werden gelobt. Viele wünschen sich bessere Ablademöglichkeiten.
- Wirtschaftsbetriebe befragten Anlieferer zu ihrer Kundenzufriedenheit. Lob fürs Personal
- 700 000 Kunden kommen jedes Jahr zu den vier Höfen und liefern knapp 60 Tonnen Abfall ab
- Kunden wünschen sich oft tiefer liegende Container und bessere Verkehrsregelung
Lob für die Mitarbeiter und die langen Öffnungszeiten, Klagen über arges Gedränge sowie zahlreiche Verbesserungsvorschläge: Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Wirtschaftsbetriebe bei Nutzern der Recyclinghöfe. Ansprechpartner waren leicht zu finden: Bis zu 600 Kunden haben die vier Betriebshöfe durchschnittlich jeden Tag. Jeder. Im Jahr macht das rund 700 000 Anlieferungen aller Art.
Im Herbst 2016 befragten die Wirtschaftsbetriebe insgesamt 2048 Kunden, die an einem der Recyclinghöfe vorgefahren waren. Danach bringen 44,7 Prozent der Befragten bis zu zehnmal im Jahr ihre Abfälle. Diesem großen Anteil der gelegentlichen Kunden der Höfe stehen 37,6 Prozent gegenüber, die bis zu 30 Mal im Jahr sowie 17,5 Prozent, die sogar mehr als 30 Mal im Jahr ihre Abfälle auf den Recyclinghöfen entsorgen. „Wir haben echte Stammkunden“, so WBD-Sprecherin Sarah Mdaghi.
Grünschnitt ist gebührenfrei
2015 wurden insgesamt 59 Tonnen Abfälle angeliefert. 80 Prozent machten Grünabfall, Holz, Bauschutt, Hausmüll und Sperrgut aus. Spitzenreiter: Grünabfall mit 28,3 Prozent. Rund ein Fünftel des gesamten Müllaufkommens Duisburgs landet auf den Betriebshöfen.
Das gibt’s nicht umsonst: Für Hausmüll, Bauschutt oder Holz muss zum Beispiel für Kleinstmengen zwei Euro bezahlt werden, für einen Kubikmeter sind es 15 Euro. Gebührenfrei ist für Privatkunden die Abgabe von Grünabfall, Sperrmüll oder Elektrogeräten. Laut Umfrage halten beim Restmüll zum Beispiel 42 Prozent der Befragten die Gebühr für „angemessen“, knapp neun Prozent finden sie zu hoch.
Als „ein schönes Lob“ bezeichnet es WBD-Sprecherin Mdaghi, dass 78,9 Prozent aller Befragten den Eindruck haben, dass die Mitarbeiter auf den Recyclinghöfen in fachlicher Hinsicht „sehr gut“ bzw. „gut“ ausgebildet sind. Verbesserungswünsche haben die Kunden allerdings auch: Sie würden sich insbesondere in Hochfeld, Huckingen und Rheinhausen ein besseres Platzangebot wünschen. Sie sind in der Tat kleiner als der neueste und modernste Recyclinghof in Röttgersbach mit 9000 qm.
Auflagen für Recyclingflächen sind streng
Vor allem im kleinen Hochfelder Hof mit 2400 qm ist es oft eng und voll. „Hier sind wir bereits auf der Suche nach einem neuem Standort. Die Suche ist jedoch relativ schwierig, weil die Auflagen an Recyclinghofflächen ebenso wie die Anforderungen an die Infrastruktur sehr streng sind“, berichtet Mdaghi. Im Frühjahr 2017 beginnen außerdem Umbaumaßnahmen auf dem Recyclinghof Süd im Bereich der Grünabladefläche. Es wird ebenerdige Container-Einwürfe geben, zudem soll die Verkehrsführung verbessert werden.
Das entspricht auch den geäußerten Wünschen der Nutzer. Sie baten etwa für Hamborn um tiefere Container und besser beschilderte Eingänge. In Hochfeld wurden vor allen Dingen die Containerhöhe bemängelt und Rampen gewünscht. In Huckingen wünscht man sich eine Auspackhilfe. In Rheinhausen liegt der Schwerpunkt der Kundenwünsche auf Parkanweisern.
Die vier Recyclinghöfe: Adressen und Öffnungszeiten
Die vier Recyclinghöfe in Duisburg:
Recyclingzentrum Nord: Röttgersbach, Im Holtkamp 84
Recyclinghof Mitte: Hochfeld, Zur Kupferhütte 10
Recyclinghof Süd; Huckingen, Kaiserswerther Straße 210-212
Recyclinghof West: Rheinhausen, Schauenstraße 40
Öffnungszeiten: montags bis samstags 8 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter 0203/283 3000.