Duisburg. Die Anklage wirft einem 30-Jährigen Mann aus Duisburg Drogenhandel, Waffengesetzverstöße, mehrere Körperverletzungen und Vergewaltigung vor.
Die Anklage gegen einen 30-jährigen Homberger, der sich seit Dienstag vor dem Landgericht am König-Heinrich-Platz verantworten muss, ist lang: Insgesamt 21 Straftaten werden dem Angeklagten vorgeworfen. Neben Drogenhandel in großem Stil soll er sich mehrfacher Körperverletzung und in zwei Fällen der Vergewaltigung schuldig gemacht haben. Die Anklage wirft ihm zudem Verstöße gegen das Waffengesetz, Diebstahl und falsche Verdächtigung vor.
13 Kilo Rauschgift und ein Waffenlager
Zwischen April 2015 und seiner Festnahme am 22. März soll der 30-Jährige mit insgesamt 11 Kilo Marihuana, einem Kilo Ecstasy-Pillen und 1,2 Kilo Kokain gehandelt haben. Ein von einem Bekannten erworbenes abgemeldetes Fahrzeug, das er in der Nähe seiner Wohnung auf einem Stellplatz parkte, soll er als Waffenlager benutzt haben. Im Kofferraum fand die Polizei zwei Pistolen und jede Menge Munition.
Eine Spielhallenaufsicht, die er im Juni 2015 kennen lernte, soll er als Aushilfe in der von ihm und seinem Bruder betriebenen Gaststätte angestellt haben. Doch schon bald soll er gewalttätig geworden sein. Die Anklage wirft ihm vor, die Frau mehrfach geschlagen, in seine Drogengeschäfte hineingezogen und sie zum Sex gezwungen zu haben. So soll er die Geschädigte in einem Fall dazu genötigt haben, ihn in seiner Wohnung vor den Augen eines Gastes oral zu befriedigen.
Schwere Misshandlungen
Auch gegen eine zweite Frau soll der Angeklagte ungeheuer brutal vorgegangen sein. Er soll die Prostituierte, mit der er im Sommer 2015 ein Verhältnis begonnen hatte, mehrfach schwer misshandelt haben. Nach Schlägen und Tritten soll die Geschädigte in Todesangst vom Balkon der Wohnung des Angeklagten im ersten Obergeschoss gesprungen sein. Sie zog sich einen Trümmerbruch des Fersenbeins zu. Als Folge der Schläge soll die Frau zahlreiche schwere Prellungen und einen Trommelfellriss davon getragen haben.
Aus Termingründen wurde am ersten Verhandlungstag nur die Anklage verlesen. Der 30-Jährige sitzt seit neun Monaten in Untersuchungshaft. Für den Prozess sind bis Mitte März insgesamt 17 Verhandlungstermine geplant.