Duisburg. . Fanaktion anlässlich des Filmstarts des neuen „Star Wars“-Abenteuers im UCI: Fünf kostümierte „Bösewichte“ schlenderten durchs Kino.

„Darf ich kurz ein Foto mit ihnen machen?“, fragt der junge Mann mit der „Star Wars“-Kappe höflich. Sein Gegenüber nickt stumm, rückt seinen Helm zurecht und legt dann den gepolsterten Arm um die Schulter des Fans. Der strahlt von ganzem Herzen, als das Blitzlicht aufleuchtet. Denn die Gelegenheit, sich mal mit einem Stormtrooper knipsen zu lassen, haben Kinobesucher auch nicht alle Tage.

Gestern waren im UCI am Hauptbahnhof fünf vollkostümierte Bösewichte aus der „Krieg der Sterne“-Reihe zu Gast. Sie waren ein beliebtes Fotomotiv für die junge Anhängerschaft. Aber auch so mancher Vater wollte ein solches Erinnerungsstück ergattern, bevor es dann in den Kinosaal ging, um sich das neue Abenteuer „Rogue One“ anzuschauen.

Eine Tie-Fighter Pilotin aus Fahrn

Das Darsteller-Quintett gehört zur „501st German Garrison“ – ein Verein für „Star Wars“-Enthusiasten, die sich in die Bösewichte aller sieben bisheriger Filmteile verwandeln. „Ich bin ein Tie-Fighter-Pilot“, sagt Iris Frank (49), nachdem sie in einer Pause ihren pechschwarzen und schweißtreibenden Helm, der den Kopf und das gesamte Gesicht bedeckt, einmal beiseite gelegt hat. Die Frau aus Fahrn gehört genau wie ihr Mann Kai-Uwe Frank (50) bereits seit 2007 diesem Klub an. „Wir sind bei einem Star-Wars-Event in Oberhausen auf den Geschmack gekommen, danach wollten wir unbedingt dabei sein“, erzählt Iris Frank.

Ihre ersten Kostüme entstanden in zweijähriger Handarbeit. „Es war früher schwieriger, um alles zusammenzubekommen. Das sind ausschließlich Einzelteile“, sagt Kai-Uwe Frank, der als Stormtrooper unterwegs ist, mit Blick auf seine Ausrüstung. Heute könne man jede Uniform komplett im Internet bestellen. Bevor das fertige Outfit bei Veranstaltungen in der Öffentlichkeit gezeigt werden darf, steht erst eine Prüfung an. „Die Kostüme müssen 100-prozentig so wie in den Filmen aussehen. Nur wenn alles authentisch ist, gibt’s grünes Licht – so wollen es unsere Vereinsstatuten“, erläutert Kai-Uwe Frank.

Erster Einsatz bei einer Filmbörse in Bochum

Seinen ersten Einsatz hatte das Paar aus Fahrn dann 2007 bei einer Filmbörse in Bochum. „Das war ein total cooles Gefühl, weil so viele Leute ein Foto mit uns machen wollten“, so Iris Frank, die im irdischen Alltag im Einzelhandel arbeitet. „Das fühlte sich so an, als hätten wir selbst im Film mitgespielt“, sagt sie und lacht. 500 bis 1500 Euro kostet ein Kostüm. Zehn davon haben die Franks inzwischen daheim im Kleiderschrank hängen. „Aber das ist nun mal unser großes Hobby“, so Kai-Uwe Frank, der Hausmeister ist.

Den nun angelaufenen „Star Wars“-Film haben sie noch nicht gesehen. Das wollen sie aber zeitnah nachholen: „Wir gehen dann rein, wenn der große Andrang ein bisschen abgeflaut ist.“