. . . von ihrer Kleidung, Männern fällt das schwerer. Seit zehn Jahren führt Ute Pape die Second-Hand-Boutique "Papelapapp". Dort gibt es keine alten, muffigen Klamotten, sondern ausgewählte Stücke

0013435198-0050133114.JPG
© WAZ

JUNGE UNTERNEHMEN "Angels are always welcome here", steht in roter Schrift auf einem Holzschild, das über der Eingangstür hängt. Und davon gibt es viele: Meistens sind es nette Kunden, die zu Ute Pape in die Mainstraße kommen. Wenn mal jemand weniger höflich ist, verweist die Ladeninhaberin auf den Spruch. "Dann sage ich ganz freundlich: Haben Sie denn das Schild nicht gesehen?" erzählt sie lachend.

Elegante Röcke, flippige Oberteile, warme Jacken - hier gibt es nur Einzelstücke. Und das hat einen bestimmten Grund: Die Sachen wurden alle schon vorher getragen. Doch alte, muffige Kleidung soll es bei "Papelapapp" nicht geben. Second-Hand, aber keine zweite Wahl - ist das Motto. Zehn Jahre ist es her, da kam Ute Pape auf die Idee, sich selbstständig zu machen. Bis dahin hatte sie im Büro ihres Mannes gearbeitet und sich nur privat mit Mode beschäftigt.

"Irgendwann habe ich mal in meinen Kleiderschrank geguckt und dachte: Was mach' ich bloß mit den ganzen Sachen?" Als sie dann durch Zufall auf das Ladenlokal in der Mainstraße stieß, zögerte Ute Pape nicht lange. Auch Freunde und Bekannte spendeten Kleidungsstücke, die sie nicht mehr haben wollten. Inzwischen hat Ute Pape neben dem Geschäft im Duisburger Wasserviertel noch zwei weitere Läden in Gelsenkirchen und Recklinghausen eröffnet.

Ihr Erfolgsrezept? Nur ausgewählte Sachen finden ihren Platz an den Kleiderstangen. "Die Klamotten müssen aktuell sein und dürfen nicht müffeln", betont sie. Ob auf den Etiketten der Name einer bekannten Marke prangt, ist unwichtig. "Hauptsache, die Sachen sind schön." Jeder, der ein paar Stücke übrig hat, kann sie bei "Papelapapp" vorbeibringen. Zwar gibt es auch Herren-Mode, doch haben die Männer eher Probleme damit, sich von ihren Sachen zu trennen, hat die Inhaberin festgestellt.

Ihr selbst fällt das gar nicht schwer. "Wenn ich etwas drei Monate nicht trage, kommt es weg", sagt sie nüchtern. Umgekehrt kauft sie häufig neue Sachen, gerne auch im eigenen Laden. Das geht auch ihren drei Mitarbeiterinnen so. "Man wird hier einfach leicht verführt", pflichtet Doris Greppler bei. Sie kennt alle neuen Stücke, schließlich werden sie begutachtet und von Hand ausgezeichnet.

Nicht alles, was im Laden an der Stange hängt, ist gebraucht. Ute Pape verkauft auch eigene Mode: Sie entwirft die Stücke und ihre Freundin schneidert sie. "Da bin ich völlig ungeschickt", gibt die Designerin zu, "ich kann noch nicht einmal einen Knopf annähen."