Duisburg. . Die Zahlen der Verkehrsunfälle mit Kindern gehen in Duisburg zurück. Die Polizei wertet das auch als Ergebnis ihrer Verkehrserziehung.

Die Zahlen sind rückläufig, die Präventionsarbeit der Polizei scheint Wirkung zu zeigen: Bei 120 Verkehrsunfällen sind im vergangenen Jahr 161 Kinder (6 bis 14 Jahre) verletzt worden. In 47 Fällen waren die Sechs- bis Vierzehnjährigen als Fußgänger unterwegs. Mit dem Fahrrad wurden 49 Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren in einen Unfall verwickelt. Im Vergleich zu 2011 sind das immerhin 32 verletzte Fahrradfahrer weniger.

Radfahrtraining mit Schulkindern

„Wir beginnen schon im Kindergartenalter mit dem Fußgängertraining“, erklärt Ulrich Wloch, Leiter der Polizeidirektion Verkehr. Insgesamt 11 Mitarbeiter kümmern sich in Duisburg um das Thema Prävention und Unfallschutz. Eine Mammutaufgabe. Die Polizisten besuchen jeden Tag mehrere Schulen und Kindergärten, um den Kleinen und auch schon etwas Größeren die nötigen Verhaltensregeln für den Straßenverkehr beizubringen.

„Ganz wichtig für uns ist die Kooperation mit den Eltern“, so Wloch. Sie sollten bereits vor Schulbeginn den Weg mit ihren Kindern trainieren und ihnen zeigen, wie und wo sie die Straße gefahrlos überqueren können. „Das macht man am besten in den Sommerferien“, erklärt Wloch.

Die meisten Kinder verunglücken beim Radfahren

Doch auch mit dem Schulbeginn ist die Aufklärungsarbeit der Polizisten noch nicht erledigt. „Mit den Schulkindern machen wir das Radfahrtraining. Da die Unfallzahlen in diesem Bereich noch recht hoch sind, ist hier die Sensibilisierung besonders wichtig.“ Die Statistik gibt ihm recht. Zehn- bis 14-Jährige verunglückten im vergangenen Jahr in NRW am häufigsten auf ihrem Fahrrad (45,9 Prozent).

Auch die Teenies sind mit 16 bis 18 Jahren nach wie vor noch im Fokus der Präventionsarbeit: „Im Rahmen des Projektes Crash-Kurs NRW konfrontieren wir Jugendliche mit aktuellen Verkehrsunfällen aus der Kommune. Auf einer Bühne oder in der Schulaula zeigen wir Originalbilder vom Unfallort und lassen direkt Beteiligte ihre oftmals traumatischen Erlebnisse schildern.“ Hier wird ganz klar auf Abschreckung gesetzt.

Verkehrserziehung auch für E-Bike-Nutzer

Die Jugendlichen sollen erfahren, was es wirklich heißt, an einem schweren Unfall beteiligt zu sein und welche Folgen leichtsinniges Verhalten haben kann. „Diese krasse Erfahrung soll dazu ermutigen, aktiv auf einen betrunkenen Fahrer einzuwirken und auf keinen Fall ins Auto zu steigen“, erklärt der Polizeioberrat.

Viel zu tun für die 11-köpfige Mannschaft, die sich neben der Aufklärungsarbeit für Kinder im Straßenverkehr auch noch um die immer größer werdende Zahl verunglückter Rentner auf E-Bikes kümmern muss. Auch hier ist Aufklärung bitter nötig. Keine leichte Aufgabe. Vor allem, weil die finanziellen Mittel für die Unfall- und Kriminalprävention laut Wloch in den vergangenen Jahren regelmäßig zurückgefahren und erst jüngst gedeckelt wurden.