Duisburg. . Die Witze von Markus Krebs sind nicht immer neu, aber immer gut erzählt. Am Freitag hatte der Komiker „Heimspiel“ in der Mercatorhalle.
- Der Neudorfer gastierte mit seinem Programm „Permanent Panne“ in der ausverkauften Mercatorhalle
- 1800 Zuschauer und 30 „Family & Friends“-Gäste hinter der Bühne waren begeistert
- Bei Krebs gibt’s „keine Botschaft, keine Politik, keine Religion“ – aber jede Menge Witze
Dreibeiniger Stehtisch, darauf ein Pils, dahinter ein Hocker. Auf diesem sitzt Markus Krebs fast zwei Stunden breitbeinig, mit schwarzer Wollmütze und Sonnenbrille, die Hände stützen sich auf der Hüfte des Neudorfers ab: Markus Krebs begeisterte Freitagabend mit seinem neuestes Programm „Permanent Panne“ die fast 1800 Zuschauer in der Mercatorhalle..
Als einer der ersten betrat der Duisburger Komiker die Bühne in der Mercatorhalle, die erst Anfang September neu eröffnete. Die gut vierjährige Umbauzeit wegen 2012 festgestellter Brandschutzmängel ebneten Krebs den ersten Gag des Abends: „Als ich das letzte Mal hier war, habe ich den Feuerlöscher mitgehen lassen.“
Der endlose Flachwitz als Essenz des Programms
1742 Comedy-Fans lockte der selbsternannte „Hocker-Rocker“ mit seinem neuen Programm „Permanent Panne“ in den schmucken Saal – ausverkauftes Haus zum Heimspiel des Kneipenbesitzers. Dazu gesellten sich etwa 30 Familienangehörige und Freunde, die hinter Krebs auf der Bühne Platz nahmen. Und denen verdankte es der 46-Jährige, dass er den Gästen zusätzlich spontane Komik bieten konnte. Denn mitunter sorgten die unfreiwillig improvisierten Sätze für mehr Lacher als seine endlos aneinandergereihten Flachwitze. Sie sind die eigentliche Essenz des Programms und auch das Markenzeichen des Ruhrpott-Comedian.
Keine Botschaft, keine Politik
Erster „Permanent Panne“-Witz des Abends, der um kurz nach 20 Uhr begann: „Ein Arzt steckt seinen Finger in den Po des Patienten und sagt: Jetzt sollte eine Erektion kommen. Patient: Ich bekomme keine. Arzt: Nicht bei Ihnen.“ Das Publikum feiert den Einstieg und trainiert schon mal die Mundwinkel, die sich bei vielen Gästen noch des öfteren in Richtung Ohrläppchen ziehen sollten.
Krebs macht daraufhin schnell klar, was von diesem Abend zu erwarten ist: „Es gibt keine Botschaft, keine Politik, keine Religion. Nur schön heute.“ Genau deshalb sind die meisten wohl in der Halle.
Kurz darauf macht ein Bekannter, der hinter Krebs sitzt, ihn darauf aufmerksam, dass er nichts verstehen kann, weil keine Boxen auf die hintere Fläche der Bühne gerichtet sind. „Wenn die lachen, weißt du, dass er gut war“, witzelt Krebs spontan. Blitzschnell veranlasst er, dass zwei zusätzliche Boxen seine Familie und Freunde beschallen. Diese krümmen sich vor Lachen, genauso wie die meisten der Zuschauer bei den unablässigen Gag-Salven des Neudorfers: „Klingelt der Nachbar und fragt, ob er meinen Staubsauger ausleihen könnte. Wenn der in meiner Bude bleibt, gerne.“ Direkt danach: „Ne hübsche Frau sagt, dass sie auf Filme steht, bei denen man am Ende ein Taschentuch braucht. Ich denke mir so: ‚Geil, die steht auf Pornos.‘“ Kurze Zeit später: „Forscher haben herausgefunden und sind dann wieder reingegangen.“
Herzhaft lachen, tief durchatmen
Das Publikum wechselt sich ab mit herzhaftem Lachen, durchatmen und Mundwinkel entspannen, bevor der nächste Kalauer kommt. So kurzweilig wie die Witze, ist auch das fast zweistündige Programm. „Was? Schon Ende?“, fragt eine Besucherin kurz bevor der Lokalmatador sich unter tosendem Applaus verabschiedet.
Nein, eine Botschaft nimmt man aus „Permanent Panne“ sicher nicht mit, aber vielleicht merkt sich mancher zwei bis drei gute Witze, die man bei anderer Gelegenheit auf der Arbeit oder an Weihnachten erzählen kann.