Duisburg. Der Neumühler Fußball-Jongleur Marcel Gurk hat in London zwei Weltrekorde geknackt. Zudem ist er deutscher Freestyle-Meister.

Der Ball gehorcht Marcel Gurk bei jeder Bewegung. Wenn der 19-jährige Neumühler das runde Leder in die Luft befördert, ist es, als ob sämtliche physikalischen Gesetze außer Kraft treten.

Marcel ist Fußball-Freestyler, ein Balltrickser – und noch dazu sehr erfolgreich in der immer bekannter werdenden Szene. Der deutsche Meister tritt in Florida, in Peking und London auf und behandelt den Ball fast schon zärtlich. Der Kreativität und Fantasie sind im Umgang mit der Kugel keine Grenzen gesetzt.

Marcel trainiert mehrmals die Woche

„Ich trainiere mehrmals die Woche, mehrere Stunden lang“, sagt der Student, „sonst kann man keine Rekorde knacken.“ Vor knapp einem Monat kam Marcel in London, in den Räumen der Guiness-Buch-Weltrekorde, seinem Traum von insgesamt zehn Bestleistungen näher. „Im Moment halte ich acht Rekorde. In England habe ich meinen eigenen Rekord für die meisten mit den Nacken beschleunigten und gefangenen Bällen geknackt.“ 62 Mal in einer Minute gelang dem Duisburger dieses Kunststück – vor fast 200 000 Live-Zuschauern auf der Guinness-Facebookseite. „In solchen Situationen muss man funktionieren“, sagt Marcel. Zudem balancierte er einen Fußball eine Minute und 49 Sekunden lang auf dem Knie – auch in dieser Disziplin ein neuer Weltrekord.

Mehr Tricks, wie den „Around the world“, bei dem der Fuß den fliegenden Ball mehrfach umkreist, muss Marcel bei den Street-Style-Wettbewerben zeigen. Bei den Turnieren treffen die weltweit besten Balljongleure und -künstler aufeinander. Vor kurzem erreichte der junge Neumühler, der vor fast sieben Jahren mit dem Ballzaubern anfing, in Peking die Top 16. „Ich bin stolz, einer der 16 Besten zu sein“, freut sich Marcel, „das ist in der Szene eine Auszeichnung.“ Eine Jury entscheidet über Kreativität, Ballkontrolle und Ausführung. „Auf der Bühne darf dir der Ball nicht runterfallen, sonst ist es eigentlich schon vorbei“, weiß der deutsche Meister, der Zehntausende Fans in den sozialen Netzwerken und auf Youtube begeistert. Dort zeigt er immer neue, möglichst komplizierte Tricks. Marcel hat auch selbst einen eigenen „Signature Move“ entwickelt. Der „Marcel-Move“, der in der Street-Style-Szene immer öfter Nachahmer findet, ist eher was für gelenkige Leute. Der Ball bewegt sich nämlich blitzschnell in der Luft um die Fußspitzen herum und wird mehrfach auf die Innenseite des anderen Fußes manövriert – die Beine wirbeln so schnell, dass einem schwindelig beim Zuschauen wird.

Für Marcel Gurk ist das Balltricksen inzwischen ein Nebenberuf, bei dem er viel rumreisen kann und Auftritte im Fernsehen auf der ganzen Welt genießt. „Aber das Studium hat obere Priorität, ich möchte ein zukunftssicheres Standbein haben“, meint Marcel. Dass seine Beine jemals still und standfest stehen können, vermutet man nicht, wenn man den Zauberer mit dem Ball beobachtet.