Duisburg. . Dezernent Krützberg schließt Zwangsräumung des Bauwagenplatzes in Homberg aus. Das Projekt soll an anderer Stelle in Duisburg fortgesetzt werden.

  • Stadt Duisburg schlägt im jahrelangen Streit mit den Bauwagen-Bewohnern versöhnliche Töne an
  • Dezernent Krützberg verspricht, den Platz in Homberg nicht zwangsräumen zu lassen
  • Suche nach einvernehmlicher Lösung und alternativem Gelände soll intensiviert werden

Die Differenzen schienen unüberbrückbar. Die Stadt hatte zuletzt eine Räumungsklage gegen die Bewohner des Bauwagenplatzes in Homberg angestrengt, gerichtlich Recht bekommen – und schlägt jetzt plötzlich wieder ganz versöhnliche Töne an. Zumindest tut dies Dezernent Thomas Krützberg, der gestern Mittag im Rathaus eine Sammlung von 5000 Unterschriften zum Erhalt des Platzes durch den Wagenburg-Sprecher Fred Walt überreicht bekam.

Klar sei zwar weiterhin, dass die Bauwagenleute das städtische Grundstück an der Ehrenstraße verlassen müssen, um es dem angrenzenden Abenteuerspielplatz Tempoli für dessen Tiere und weitere Spielmöglichkeiten zur Verfügung zu stellen. Eins sei aber auch klar: „Wir werden das Gelände nicht zwangsräumen lassen“, so Krützberg – sicher auch wissend um die mediale Aufmerksamkeit, die die Stadt mit einer solchen Maßnahme auf sich ziehen würde. „Wir wollen vielmehr eine einvernehmliche Lösung. Das experimentelle Wohnen soll in unserer Stadt nicht von der Bildfläche verschwinden.“ Das Immobilien-Management Duisburg (IMD) bemühe sich deshalb um ein alternatives Gelände.

Bemühungen nicht immer gelungen

Nun hat es solche Bestrebungen bereits in der Vergangenheit gegeben. Von Erfolg gekrönt sind sie bisher nicht gewesen. Der Dezernent erklärt dies damit, dass die Bemühungen nicht immer mit der gleichen Intensität vorangetrieben worden seien. Dies sei nun anders.

Klare Worte, die durchaus als Spitze gegen den früheren IMD-Geschäftsführer Uwe Rohde verstanden werden können.

„Das hört sich alles sehr gut an“, meint dann auch Fred Walt. Er habe mit elf weiteren Bauwagen-Leuten – darunter Kinder und Senioren – seit der Kündigung des Nutzungsvertrags im September 2014 Unterschriften unter anderem von Persönlichkeiten wie dem Alt-OB Jupp Krings gesammelt. Dem Verein „Experimentelles Wohnen“ gehe es dabei allein um den Fortbestand des alternativen und ökologischen Wohnprojekts in Duisburg. Man werde sich deshalb nicht an den Platz in Homberg klammern, wenn denn tatsächlich ein anderes Grundstück gefunden wird.