Schlager und Popmusik der 60er und 70er Jahre empfangen den Besucher in der „Säule“. Das ist kein Zufall. Nicht nur, weil die Akteure auf der Bühne wie auch die meisten Besucher diese Jahre miterlebt haben, sondern vor allem, weil das Zeitalter der Love-and-Peace-Parolen Thema des Abends ist, mit dem das hauseigene Amateur-Ensemble „Best Ager“ jetzt Premiere hatte.

Schlager und Popmusik der 60er und 70er Jahre empfangen den Besucher in der „Säule“. Das ist kein Zufall. Nicht nur, weil die Akteure auf der Bühne wie auch die meisten Besucher diese Jahre miterlebt haben, sondern vor allem, weil das Zeitalter der Love-and-Peace-Parolen Thema des Abends ist, mit dem das hauseigene Amateur-Ensemble „Best Ager“ jetzt Premiere hatte.

Seit fünf Jahren existiert die Gruppe, und fünf verschiedene Programme hat sie bislang auf die Bühne gestellt. Waren es früher vor allen kurze Szenen, so hat man in diesem Jahr ein ganzes Stück entwickelt. Um der Langeweile und Vereinsamung zu entkommen, gründen sieben muntere Damen und Herren um die 60 eine Wohngemeinschaft, durch die unter dem Motto „Love & Peace forever“ der Geist der 60er Jahre wehen soll.

Doch vor das Stück haben die „Best Ager“ noch eine kleine Szene zum Aufwärmen gestellt. Ein vergnügungshungriges Damen-Trio geht darin in den Clinch mit einem Fahrkarten-Automaten und hat aufgrund seiner Undurchschaubarkeit genügend Zeit, ein paar Pointen über das Leben, die Liebe und das Älterwerden zu setzen. Eine gelungene Vorspeise, zumal die Szene auf einen überraschenden Schluss-Gag zulief.

Beim „Hauptgang“ sah man dann zwei Freundinnen frustriert in einem spießigen Wohnzimmer sitzen. Die Männer sind tot, die Kinder aus dem Haus und auf dem Boden stapeln sich die Verpackungen von „Essen auf Rädern“. Um der Zukunft eine neue Richtung zu geben, kommen sie auf die Idee mit der Wohngemeinschaft. Und schon gibt es Anlässe genug für komische Momente, vom Verfassen der entsprechenden Kontaktanzeige bis hin zum Aufeinandertreffen der Interessenten mitsamt ihrer unterschiedlichen Vorstellungen und Marotten.

Die Idee zu diesem Stück ist nicht neu und durch Film und Fernsehen auch ordentlich ausgeschlachtet, und doch wirkt diese Produktion nicht ausgelutscht. Unter der Regie des Theater- und Fernseh-Profis Horst Naumann wurden die Figuren typgerecht besetzt. Da gibt es den zauseligen, zum Kräuterdoktor mutierten Ex-Arzt, die sportliche Alt-Lehrerin, den penetrant gut gelaunten Baumarkt-Profi oder die ehemalige Bankiersgattin, die nur eines kann: andere beaufsichtigen.

Und wenn dann noch eine Ex-Prostituierte und eine trommelwütige Dame auftauchen, ist zwischen Kräuterrausch und Putzdienst, veganem Frühstück und Rinderhälften reichlich Raum für Kalauer und Komik. Das von Naumann bestens vorbereitete Septett gab zunehmend mehr Gas und erntete so manchen Lacher und einen großen Schluss-Applaus.