Hildegardis-Schülerinnen starteten gestern mit 29 Bussen zur Fahrt in die ewige Stadt. 1400 Teilnehmer.Fahrzeuge von der Polizei überprüft. Ein Bus aus dem Verkehr gezogen. 20 Stunden unterwegs

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© Bettina Engel / far

Eine ganze Schule geht auf Reisen. 29 Busse warten vor der MSV-Arena. Welch ein Gewusel aus Gepäckstücken, Taschen und natürlich Kuscheltieren. Schließlich lassen die Jüngsten ungerne ihren Bettbegleiter zu Hause. Cum omnibus romam - mit allen nach Rom, lautet das Motto der Schülerinnen. Endlich ist es so weit. Zwei Jahre lang das Rom-Team im Hildegardis die Fahrt in die ewige Stadt vorbereitet. Ewig wird vielen auch die Reise vorkommen. Immerhin 20 Stunden werden sie unterwegs sein. Doch bevor die Busse Richtung Autobahn rollen, kontrollieren zunächst Polizeibeamte den technischen Zustand der Fahrzeuge. Mitarbeiter von der Abteilung Transportsicherheit in der Bezirksregierung prüfen, ob Fahrer die Sozialvorschriften einhalten. Aus Berlin, Vechta, Hamburg oder Borken rollten die Busse nach Duisburg.

Nur 20 Stunden darf ein Fahrzeug unterwegs sein. Nach 9 Stunden ist Ruhezeit angesagt. In manchen Bussen ist ein Zweierteam am Start, das sich bis Rom regelmäßig am Steuer ablösen muss. Ist nur ein Chauffeur an Bord, hat sich bereits ein zweiter Fahrer per Zug auf den Weg gemacht. Der löst seinen Kollegen irgendwo in Oberitalien nach zehn Stunden ab, während der urprüngliche Fahrer wieder per Zug die Heimreise antritt. An einem Bus verliert der Membran-Bremszylinder Luft, der Reifen ist beschädigt. Fahrer und Besitzer bekommen 25 E Verwarnungsgeld aufgebrummt, der Wagen muss in die Werkstatt. Die Sorgen in der Klasse 6 b sind schnell verflogen. Die Schülerinnen wechseln in den Ersatzbus, der auch Ärzte und Krankenschwestern mitnimmt.

Die Aufregung nimmt zu. Vor den Toiletten stehen sie Schlange. Dann geht's ins Leichtathletik-Stadion, die Tribüne ist überfüllt. Mit sanften Anfeuerungen treiben die Mädchen die La-Ola-Wellen in mehrere Runden. Erst Jahre, dann Monate, Wochen und Tage haben die Schülerinnen gezählt. Jetzt sind es noch Minuten bis zur Abfahrt. Taschentücher werden gezückt, hier und da gibt's ein paar Tränen, dann setzt sich die Buskolonne in Bewegung.