Martin Sieverding lernte den Tango in Buenos Aires kennen.Jetzt gibt er Tanzunterricht im Duisserner Pianissimo

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CITY - REPORT TANGO IM PIANISSIMO Es scheint ein Sprung in eine andere Zeit und in eine andere Welt zu sein. Warmes Licht aus Kristall-Lüstern und Kerzen erhellt einen hohen Raum mit Stuck-Verzierungen an der Decke, das glänzende Parkett reflektiert das Licht der Leuchter und aus den Boxen erklingt eine langsame, melancholische Musik.

"Dieser Raum hat ein perfektes Buenos-Aires-Feeling", schwärmt Martin Sieverding. Der Tänzer und Tanzlehrer muss es wissen. Er war schon einige Male in der argentinischen Hauptstadt, um den Tango an seiner Wiege zu studieren. Jetzt möchte er dem Tango in Duisburg ein Zuhause geben und er ist sich sicher, in dem Saal des Pianissimo den perfekten Ort gefunden zu haben.

Jeden Sonntagnachmittag bitten er und seine Partnerin Katharina Walther zum Tango-Tanzen ins das Duissener Kultur-Cafe?. Ab 15 Uhr können Anfängerinnen und Anfänger im Schnupperkurs erste Schritte auf dem glänzenden Parkett unternehmen, ab 16.30 Uhr üben Fortgeschrittene schwierigere Figuren. Ab 18 Uhr heißt es unter dem Stichwort "Milonga" Tangotanzen mit offenem Ende. Die Musik dazu kommt meist von der CD, manchmal wird aber auch zu Livemusik getanzt. Die Teilnahme an den Kursen kostet zehn Euro, der Besuch der "Milonga" zwei oder drei Euro.

"Am besten ist es natürlich, wenn ein Paar gemeinsam zum Tango-Kurs kommt", weiß Katharina Walther. Aber auch Einzelpersonen sind herzlich willkommen. "Was wir hier weitergeben, ist der Tango Argentino", betont Martin Sieverding. Das hat mit dem Tango, den so manch einer noch aus seiner Tanzschul-Zeit kennt, wenig zu tun. Und auch über so manche Vorstellung von der Leidenschaft muss er bisschen lächeln. Schnelle, ruckartige Bewegungen von Kopf und Körper wird man wird man im Pianissimo nicht erleben. "Für mich hat Tango eher was mit Zartheit und Poesie zu tun."

Und wenn es Leidenschaft beim Tango Argentino gebe, dann paare sie sich mit Melancholie und Versenkung. Tango sei ein Dialog zwischen Mann und Frau und habe wenig mit festen Schrittfolgen, sondern viel mit Improvisation zu tun. Tänzerische Erfahrung, da sind sich Martin Sieverding und Katharina Walther sicher, sind nicht notwendig, um ein guter Tango-Tänzer oder eine gute Tango-Tänzerin zu werden. Er selber habe lange Zeit nicht daran gedacht, zu tanzen. Freunde hatten ihn zu einem Kurs in Wuppertal überredet und seither hat ihn das Fieber gepackt. "In Buenos Aires habe ich bis zu zehn Stunden am Tag getanzt", erzählt er und bekommt dabei ein Leuchten in den Augen.

Wenn er seine Begeisterung für den Tango erklären soll, greift er gerne auf das "Credo de Amor en Tango" des Sängers Horacio Ferrer zurück: "Tango ist die Klingel, die unaufhörlich läutet in einem leeren Haus; Tango ist die Melancholie der Alten, die auf den Plätzen die Seiten ihres Lebens aufblättern."

Alle Informationen zu den Tangokursen unter 0178-8577487 und demnächst auch auf der Homepage www.tango-emocion.com. ht