Vor dem entscheidenden Spiel um den Aufstieg trafen sich die Fanprojekt-Mannschaften aus Duisburg und Essen zum sportlichen Wettkampf. Begegnung soll ein Zeichen gegen Aggression setzen

Das große Spiel ist am Sonntag in der MSV-Arena. Doch was spielte sich da am Dienstag im Schatten des Essener Georg-Melches-Stadions ab? RWE-Trikots und Zebra-Trikots huschten über den Platz. Und der MSV ging sogar 1:0 in Führung. Leider mussten sich die Duisburger noch unglücklich mit 7:21 geschlagen geben - aber es waren zum Glück nicht die echten. Es waren die Fanprojekte der beiden Vereine, die ein Spiel zwischen Jugendlichen organisierten.

"Mit diesem Freundschaftsspiel wollen wir vor dem Knaller zwischen Duisburg und Essen zeigen, dass man Rivalität pflegen kann, aber bitte ohne Gewalt", erklärt Kai Räker vom Duisburger Fanprojekt den Hintergrund der Begegnung. "Wir vermitteln den Jugendlichen, dass man die Rivalität fair und sportlich im Wettkampf austragen kann - und dass man sich auch nach dem Spiel noch die Hand geben kann, anstatt zu sagen: ,Dem haue ich auf die Fresse', sondern wenigstens: ,Der ist ganz ok."

Auf dem Platz standen Jugendliche, die ihren Verein bei U16-Fahrten in andere Stadien begleiten. Pädagogisch betreut geht es zu Auswärtsspielen, wobei Kontakte geknüpft und Zusammenarbeiten geplant werden. Die Idee zum Spiel gegen Rot-Weiß Essen ist bei einer Tagung der Fanprojekte in Hannover entstanden. "Wir wussten, dass das Derby am letzten Spieltag zu einem Herzschlagfinale werden kann, deshalb wollten wir im Vorfeld mit unserem Spiel ein Zeichen setzen", erzählt Kai Räker.

Das haben auch die teilnehmenden Jugendlichen verstanden. "Es ist ganz vernünftig, dass sich die Fans hier kennenlernen können und dabei nicht so pöhlen wie im Stadion, sondern freundschaftlich miteinander umgehen. Die Fans mögen sich ja auch nicht ganz so, da ist es gut, dass sich wenigstens die Fanprojekte austauschen", sagt Andreas Scholz, der auf der Seite der Duisburger Fanprojekt-Mannschaft spielte.

Auch die Vertreter des Essener Fanprojekts halten solche Aktionen im Vorfeld brisanter Partien für wichtig. "Wir beweisen, dass sich Fußballfans auch im Vorfeld eines so wichtigen Spiels treffen können, ohne gleich aggressiv zu werden", betont Roland Sauskat. Das Ergebnis der freundschaftlichen Begegnung sei an diesem Tag auch nicht so wichtig. Das sieht am Sonntag aber schon wieder ganz anders aus.

Wer an der Arbeit des Duisburger Fanprojekts und an den U16-Auswärtsfahrten interessiert ist, findet weitere Informationen im Internet auf www-fanprojekt-duisburg.de.