Der Kunstgenuss könnte kaum größer sein.
Insgesamt 83 Künstler aus der Duisburger Region zeigen in der diesjährigen Ausstellung der IG Duisburger Künstler unter dem Thema „Aktualität und Prozess” rund 120 Werke im Wilhelm-Lehmbruck-Museum. Der Dachverband der in Duisburg ansässigen Künstlerverbände, aber auch nicht organisierte Künstler, erhielten die Chance, ihre Werke der Öffentlichkeit vorzustellen.
Dabei entdeckt der geübte Duisburger Ausstellungs-Besucher viele alte Bekannte, aber auch zahlreiche Neulinge, die die Szene mit neuen Ideen und Techniken durchaus bereichern. 25 Künstler dürfen hier in der IG-Ausstellung ihre Premiere feiern.
Wie Katharina Lepper als Kuratorin betont, haben die Ausstellungen der IG Duisburger Künstler eine lange Tradition. Derzeit wird die Schau jährlich in Abwechslung mit dem Museum Küppersmühle am Innenhafen gezeigt, das genauso wie das Lehmbruck-Museum über großzügige Räumlichkeiten verfügt.
Ein deutlicher Schwerpunkt liegt bei den Arbeiten auf Papier. Zeichnungen und Entwürfe sowie Fotografien bilden den ersten Werkblock, der sich über das Foyer des Wechselausstellungsraumes erstreckt.
Zu sehen sind Gemälde, Skulpturen aus verschiedenen Materialien sowie Einzelfotografien und Serien, die den Reichtum des künstlerischen Schaffens in dieser Stadt repräsentieren. Bei der Fotografie und den Arbeiten mit neuen Medien lassen sich Einflüsse des Digitalen erkennen. Auch die Arbeit mit botanischen Elementen hat einen neuen Stellenwert erhalten.
Dabei sind es nicht immer die großformatigen und bunten Arbeiten, die qualitativ an erster Stelle stehen. Tuschezeichnungen von Hildegard Bauschlicher und Ingrid Maria Penders sowie Jan Holt-hoffs „Seestück” stehen für ein hohes künstlerisches Niveau.
Ansonsten sind in der sehenswerten Ausstellung Arbeiten von Evangelos Koukouwitakis, Regina Bartholme, Stacey Blatt („Kreuz Kaiserberg”), Gerhard Losemann, Andre´ Schweers, Claudia Sper, Cornelia Schweinoch-Kröning, Michael Kiefer, Andy Hellebrand, Walter Schernstein, Josef Müller und Sigrid Beuting zu sehen. Verspielt und heiter kommen Regine Strehlow-Lorens „Rote Schuhe” daher und Britta Lauer zeigt unter dem Titel „Duisburger Legenden” eindrucksvolle Foto-Porträts des ehemaligen Kulturdezernenten Dr. Konrad Schilling aus verschiedenen Lebensabschnitten.
Dass Duisburgs Künstler ihre Werke in „ihrem” städtischen Museum zeigen können, dies ist eine gute und wichtige Tradition und bietet einem breiten Publikum die Gelegenheit, die Kreativität der städtischen Kunst-Szene auch außerhalb ihres Ateliers und kleinerer Galerie-Ausstellungen auf sich wirken zu lassen.