40-Jähriger landet nach Streit mit mehreren Ex-Freundinnen im Gefängnis.Frauen wurden bedroht und geschlagen. Angeklagter schaute zu tief ins Glas
Manchmal wiederholt sich Geschichte - diese Erkenntnis konnten Zuschauer gestern im Amtsgericht gewinnen. Dort wurde das Urteil gegen einen heute 40-jährigen Alkoholiker gefällt, der zwei ehemaligen Lebenspartnerinnen gegenüber handgreiflich geworden war (die WAZ berichtete).
2005 kam es zu den ersten Übergriffen. Der Angeklagte hatte sich von seiner Freundin getrennt. Doch statt seiner Wege zu gehen, stellte er ihr nach, schlug sie und richtete seinen Zorn auch gegen Bekannte und Nachbarn der "Ex". Schließlich musste die Polizei eingreifen. Kein Jahr später hatte der Mann eine neue Freundin. Auch diese Beziehung scheiterte und der Ärger ging von vorne los. Wieder wurde die Frau bedroht und geschlagen. "Ein bisschen Rosenkrieg", beschrieb der Verteidiger lakonisch.
Ein Auslöser für die Aggressionen des Angeklagten war seine Trinksucht. Mehrere Zeugen beschrieben ihn als "ganz anderen Menschen", sobald er zu tief ins Glas schaue. Dann werde er brutal, verliere die Kontrolle und alle Hemmungen. Eine Gutachterin führte aus, dass der 40-Jährige unter Alkoholeinfluss zu impulsiven und ungeplanten Handlungen neige.
Das Gericht ging bei seinem Urteil davon aus, dass der Angeklagte wegen seiner Trunkenheit in allen Fällen nur vermindert schuldfähig gewesen war. Das wirkte sich mildernd auf sein Strafmaß aus. Doch wegen einer ganzen Reihe einschlägiger Vorstrafen konnten die Richter keine bewährungsfähige Strafe mehr aussprechen. Der 40-Jährige wurde zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.