Das Projekt Kunstinzwischenzeit machte aus leerstehenden Ladenlokalen interessante Schauflächen.Stacy Blatt bewegte auch das Lehmbruck-Museum und Immobilien Quester zum Mitmachen

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© waz

Gemälde und Skulpturen gehören nicht nur ins Museum. Dass Künstler auch die Innenstadt beleben können, hat die Aktion "Kunstinzwischenzeit" bewiesen, die jetzt in die vierte und letzte Runde ging. Sigrid Beuting stellt ihre Werke mit afrikanischer Erde im Ladenlokal Sonnenwall 37 aus. Alexander Voss zeigt seine minimalistischen Spanplatten im Geschäft Sonnenwall 39, in dem auch Johannes Kleisa mit seinen abstrakten Gemälden vertreten ist.

Vor über einem Jahr hatte die in Duissern lebende und aus den USA stammende Künstlerin Stacey Blatt die Idee, leerstehende Ladenlokale durch künstlerische Aktionen wieder aufzuwerten und damit einen Beitrag gegen die Verödung der Innenstädte zu leisten. Ein ungewöhnliches und inspiriertes Projekt, das Stacey Blatt mit großem Engagement und Hartnäckigkeit vorantrieb.

Für das Kunstinzwischenzeit-Team konnten spontan Axel Quester von Quester Immobilien, Boris Roskothen von Roskothen Spielwaren und als Kunst-Experte Andreas Benedict vom Lehmbruck-Museum gewonnen werden. Auch die WAZ Duisburg unterstützte das Projekt.

Insgesamt konnten mit wirtschaftlicher Hilfe des Kulturbeirates und des City-Managements der Stadt in bisher drei Runden zwölf viel beachtete Schaufenster-Ausstellungen in der Innenstadt organisiert werden. Schwerpunkt der Ausstellungen waren die Fußgängerzone am Sonnenwall und die Friedrich-Wilhelm-Straße.

Axel Quester, der zahlreiche Immobilien in der Innenstadt betreut, erkannte schnell den Nutzen, den Kunstausstellungen für ansonsten unansehnliche, leere Schaufenster haben können. Andreas Benedict vom Wilhelm-Lehmbruck-Museum freute sich wiederum über die Gelegenheit für Künstler, ihre Werke Passanten zu zeigen, die vielleicht ansonsten keine Galerie oder ein Museum besuchen würden.

Stacey Blatt sieht es als großen Erfolg an, Kunstszene und Geschäftsleute erfolgreich zusammen gebracht zu haben, um einige Duisburger Schandflecken in Schauflächen zu verwandeln.

Stacey Blatt: "Es war sehr interessant, und wir haben eine Menge gelernt. Die Installation der Beleuchtung war einfacher, das Reinigen der Fenster schwieriger als erwartet. Und die größte Herausforderung war es, die Ladenbesitzer für uns zu gewinnen. Durch die Hilfe des Kulturbeirates und unter Beteiligung der Künstler haben wir ein gut funktionierendes System aufgebaut. Ich hoffe, dass von dieser Erfahrung auch Andere profitieren werden, die ähnliche Projekte planen."

Das Kunstinzwischenzeit-Team bedankt sich auch bei den Ladenbesitzern Hans A. Bracher und Dominic Schultz für die Unterstützung dieser Ausstellungsrunde, die bis zum 26. November zu sehen sein wird.

Zu den Künstlern, die an der Aktion teilgenommen haben, zählen Regina Bartholme, Elisabeth Höller, Holger Albertini, Barbara Wolf, Peter Steinebach, Cornelia Schweinoch-Kröning, Thomas Seyfert, Chinmayo, Roger Löcherbach, Barbara Deblitz, Walter Schernstein, Ulrike Walthemathe und die Künstler, die jetzt an der aktuellen Ausstellung beteiligt sind.

Weitere Infos zu den Künstlern und zu Kunstinzwischenzeit sind unter www.kunstinzwischenzeit.de zu finden.