Die beiden Besatzungsmitglieder retteten sich schwimmend ans Ufer. Die Bergungsarbeiten begannen am Freitag Nachmittag
Es muss ganz schnell gegangen sein: Am Donnerstag gegen 17.45 Uhr sank nahe am Homberger Rheinufer ein 15 Meter langes Schubschiff aus nach wie vor nicht ganz geklärten Gründen. Den zwei Besatzungsmitgliedern gelang es, schwimmend ans Ufer zu gelangen. Einer erlitt eine Verletzung am Rücken und wurde im Krankenhaus behandelt.
Er habe kurz vor Feierabend gesehen, dass Schiffsteile und Schwimmwesten auf dem Strom vorbeigetrieben wurden, berichtet Rudolf Lang, der auf der schwimmenden Tankstelle „Rheintank Homberg” arbeitet. Mehr habe er nicht mitbekommen von der Havarie, sei aber froh, dass keine Menschen zu Schaden kamen.
Ein Motorschiff mit zwei Schubleichtern, beladen mit Containern und unterwegs von Antwerpen nach Karlsruhe, wollte das kleine Boot bis nach Lahnstein mitnehmen. Nach Angaben der Polizei muss die „P 7” einer Reederei in Magdeburg beim Ankoppeln an den 110 Meter langen Schubverband unter Wasser gedrückt worden und sofort gesunken sein.
Öl oder Diesel ist nicht ausgetreten – ein glücklicher Umstand. Denn das Auffangen von Öl wäre wegen der starken Strömung auf dem Rhein kaum möglich gewesen.
Bevor das Schubboot gehoben werden kann, muss es zunächst gesichert werden. „Wir werden es über Nacht mit Drähten fixieren, damit es nicht abtreibt. Beim Aufschlag könnten auch weitere Schäden entstanden sein”, erklärt Taucher Frank Stratenschulte, der sich als Erster das Schubboot aus der Nähe anschauen wird.
Ein Arbeitsschiff und ein Ponton der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung markierten die Unfallstelle, 20 Meter vom Ufer entfernt, etwa sechs bis acht Meter tief und außerhalb der 150 Meter breiten Fahrrinne.
Die Bergungsarbeiten begannen bereits am Freitagnachmittag. Die Hebung des Schubbootes durch das Spezialschiff „Grizzly” wird voraussichtlich erst Samstag stattfinden.