29 Busse mit Schülerinnen, Lehrern und Eltern des Hildegardis-Gymnasiums sind gut in der italienischen Metropole angekommen. Gute Stimmung bei der Fahrt. Mit Schlachtrufen unterwegs nach Süden
EINE SCHULE FÄHRT NACH ROM Sie haben ihren eigenen Schlachtruf: "Cum omnibus romam". Ehe es los geht an diesem Tag, bevor sie gen Rom aufbrechen, schaut Herbert Holzenleuchter noch in jedem Bus nach dem Rechten. Er hat viel zu tun an diesem denkwürdigen Tag. 29 Busse mit Schülerinnen, Lehrern und Eltern des St. Hildegardis-Gymnasiums fahren an diesem Donnerstag gen Italien. 29 Mal fordert der stellvertretende Schulleiter alle auf, laut den Schlachtruf hören zu lassen.
Gegen 13 Uhr hat das Warten ein Ende. Die ersten Busse setzen sich schockelnd in Bewegung. "Er will im Konvoi starten und ankommen", sagt Lehrer Georg Bünk über den Busunternehmer. Er schaffe das auch immer wieder. Na ja, wer nach Rom fährt, darf wohl das eine oder andere kleine Wunder erwarten.
Die Busse fahren sicher über Duisburgs Straßen. Die Polizei hat die halbe Stadt abgesperrt, damit die Kolonne gut vorankommt. Sogar die Auffahrt zur Autobahn ist halbseitig dicht. Heute ist ein Tag, da sind lauter Nummernbusse auf der Autobahn. Jeder Bus trägt eine Zahl. Und so passiert es, dass irgendwo die Nummer 1 munter die Nummer 3 überholt oder sich Hildegardis-Schülerinnen von Bus zu Bus zu winken. Auf der Strecke trennt sich die Kolonne größtenteils, schon allein wegen der Raststätten.
Es sind eh schon lustige Szenen, die sich da bei einer der vielen Pausen auf den Rasthöfen abspielen. Eine Frauenflut rauscht in die Toiletten. Eignen sich die stillen Örtchen der Herren einfach an.
24 Stunden Fahrt. Die Schülerinnen Klasse 5a sind gut drauf. Sie haben das Rückfenster ihres Busses mit einem selbst gemalten Bild geschmückt. Ein blauer Bus ist darauf zu sehen und der Schriftzug: "Duisburg - Rom mit St. Hildegardis."
Anna-Lena Lorenz und Aileen Stöcker sind aufgeregt. "Wir sind beide um 6 Uhr wach geworden", sagen sie. Beide wollen unbedingt das Colosseum sehen. Sie haben sich Zeitschriften mit in den Bus genommen, CD's und DVD's. Der Tag ist gerettet. Auch für die Erwachsenen? "Das ist der Samba-Bus", scherzt Georg Bünk, als plötzlich laut "Die Lederhosen-Katie" aus den Lautsprechern dröhnt. Um 15.14 Uhr stehen die ersten jungen Damen bei Lehrerin Frigge Stenkamp auf der Matte. "Wir können unsere Beine nur noch so wenig ausstrecken." Später wird das Romheft verteilt. Geballtes Wissen über die Ewige Stadt plus jungfräulicher Seiten eines Tagebuches. "Die Mädchen sollen später einen Aufsatz über die Fahrt schreiben", sagt Vater Joachim Angerhausen. Deshalb hätten sie sich auch schon Notizen gemacht.
Die Fahrt verläuft problemlos.
An diesem Morgen, 19. Oktober, um 10.14 Uhr ist die Stimmung im Bus der 5a wieder super. So kurz vorm Ziel singen sie "Cum omnibus romam - mit allen nach Rom."