Das Lehmbruck-Museum erwarb Teile des künstlerischen Nachlasses von Paul Werner Söchtig. Ausstellung zeigt das umfangreiche Werk des Düsseldorfer Künstlers

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Sein "Blick auf Kaiserswerth" oder seine Ansicht des Düsseldorfer Hofgartenteiches sind Abbildungen ländlicher Idyllen. Der Künstler Paul Werner Söchtig (1919-1997) stand in der Tradition der akademischen Malerei und verewigte als Vertreter der Düsseldorfer Malerschule mit Vorliebe Motive seiner rheinischen Heimat. Dazu zählen meist anmutige und handwerklich perfekt gemalte Stadt-, Fluss-, Weide- und Waldlandschaften.

Doch wie das Wilhelm-Lehmbruck-Museum jetzt in einer Ausstellung präsentiert, geht das Werk des prominenten Künstlers weit darüber hinaus. 20 Gemälde, 59 Grafiken, sechs Pastelle, zwölf Aquarelle, elf Radierungen sowie fünf Radierungen anderer Künstler und eine Sammlung mit Dokumentationsmaterial sind zurzeit im Erdgeschoss des Museums zu sehen. Im Jahr 2005 wurde die 1997 in Meerbusch, wo der Künstler lange Jahre wirkte, gegründete "Paul Werner und Edith Söchting Stiftung" von der Stiftung Wilhelm-Lehmbruck-Museum übernommen. Wie Museumsdirektor Dr. Christoph Brockhaus informierte, sei die Stiftung zuvor "nicht richtig betreut" worden. So habe man in Duisburg aus dem Nachlass ein Stiftungskapital in Höhe von etwa 150 000 Euro und eine repräsentative Werkauswahl des Künstlers übernommen. Ziel der Stiftung sei der öffentliche Zugang des künstlerischen Nachlasses dieses spätimpressionistischen Malers sowie die Förderung von Bildung und Erziehung, Kunst und Kultur. Die aktuelle Ausstellung wird anlässlich seines zehnten Todestages gezeigt.

Das Werk Söchtigs umfasste das gesamte klassische Repertoire. Dazu gehörten die Landschaftsmalerei, Stilleben, Interieur- und Tierszenen sowie die Porträtmalerei. Ein traditionell gemaltes Selbstporträt mit Hut zeigt Paul Werner Söchtig im Alter von 45 Jahren. Seine Frau Edith, die mit zwei Porträts in Öl in der Ausstellung vertreten ist, wurde im Werk des Künstlers immer wieder zum Motiv seiner Arbeiten. Seine Landschaftsbilder malte er meistens in Öl. Daneben beherrschte er auch alle zeichnerichen und druckgrafischen Techniken.

Einen großen Bekanntheitsgrad erlangte er in der Nachkriegszeit als angesehener Porträtist von Landtags- und Bundestagsabgeordneten der noch jungen Bundesrepublik. Einige dieser Arbeiten - in der Ausstellung ist auch eine Zeichnung des ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss vertreten - befinden sich heute in der Sammlung des Bundespräsidialamtes. Auch der aus Duisburg stammende ehemalige NRW-Kultusminister Fritz Holthoff wurde von ihm porträtiert. Einige wenige Werke dokumentieren auch eine kurze Phase der künstlerischen Abstraktion.

Im Nachlass Söchtigs befinden sich auch Arbeiten anderer Künstlers. So sind im Lehmbruck-Museum Druckgrafiken von Auguste Rodin, Käthe Kollwitz, Max Liebermann und Edvard Munch zu sehen.