Mercedes-Geländewagen überstieg den Etat

Die Ablösung von Reinhard Isenberg als Geschäftsführer des Klinikum Duisburg erfolgte im Vergleich zu den Diskussionen, die es im Vorfeld gab, eher geräuschlos. Einstimmig entschloss sich der Aufsichtsrat, das Arbeitsverhältnis mit dem 58-Jährigen fristlos zu beenden.

Arbeitnehmervertreter hatten zunächst Bauchschmerzen, bevor sie der Entlassung zustimmten. Betriebsratsvorsitzender Helmut Böckeler war skeptisch. Es könnten bei einer arbeitsrechtlichen Auseinandersetzung noch Forderungen auf das Klinikum zukommen. Das Vertrauen in den Chef allerdings war kaum noch vorhanden. Ungerechtigkeiten beim Auszahlen von Überstunden, eigenartige Personalentscheidungen Isenbergs, nicht zuletzt die Arbeitsgerichtsprozesse um die Wiedereinstellung von Kollegen hätten das Vertrauensverhältnis bereits zerstört.

Reinhard Isenberg soll seine Anweisungen für Tantiemenzahlungen offensichtlich selbst angeordnet haben. Skeptisch müssen schon damals Mitarbeiter der Buchhaltung reagiert haben, als sie auf seinen mitgebrachten Zetteln die Beträge lasen, die sie zu überweisen hätten. Gerichte müssen klären, ob die Zahlungen berechtigt waren. Nicht berechtigt allerdings war, dass sich Reinhard Isenberg einen 66 000 E teuren Mercedes-Geländewagen der M-Klasse genehmigte. Der Etat sah nur 35 000 Euro vor.