Merlin Entertainments und der Projektenwickler AWC unterzeichnen Mietverträge für das Legoland Discovery Centre.Eröffnung im Frühjahr 2008 im Werhahn-Speicher am Innenhafen. Atlantis-Kindermuseum sucht neuen Standort

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© WAZ

Duisburg wird zur Lego-Stadt. Im Frühjahr 2008 soll das "Legoland Discovery Center" in der ehemaligen Werhahn-Mühle eröffnen. Gestern unterzeichneten im Rathaus Johannes Mock vom Legoland-Betreiber "Merlin Entertainments" und Andreas Waschk vom Projektentwickler AWC die Mietverträge. Das zur Zeit in diesem Gebäude am Innenhafen noch aktive Atlantis-Kindermuseum ist damit auf der Suche nach einem neuen Standort.

Kulturdezernent Karl Janssen zeigte sich darüber glücklich, dass "Lego nun in Duisburg an den Start" gehe. Dies sei auch ein großer Erfolg für das Stadtmarketing.

Die Merlin Group, die unter anderem das erste deutsche Legoland am Potsdamer Platz in Berlin betreibt, hält den Innenhafen für den idealen Standort in Duisburg. Man rechne dort mit bis zu 300 000 Besuchern im Jahr. Schon bald werde man, so Merlin-Direktor Johannes Mock, im Werhahn-Speicher mit den nötigen Umbauten für das Legoland beginnen. Investiert werden sollen rund sieben Mio Euro. Bis zu feste 30 Mitarbeiter könnten dort eine Beschäftigung erhalten. In der Hauptsaison - also in den Ferien - könnte man die Zahl der Beschäftigten mit zusätzlichen Mitarbeitern auf bis zu 50 aufstocken. Sprechen werde man auf jeden Fall auch mit den aktuellen Atlantis-Mitarbeitern.

Wie Mock betonte, sollen die Besucher auf rund 3500 qm Fläche für knapp zwei Stunden in eine interaktive Lego-Welt eintauchen können. Ein Drachen führe durch eine Burg und ein 4-D-Kino biete eine neue Dimension der Leinwandunterhaltung.

Dietmar Cremer, Vorstandsvorsitzender der städtischen Wohnungsgesellschaft Gebag und damit Eigentümer des Werhahn-Speichers, hält "Legoland für einen idealen Mieter". Man erwarte eine deutliche Attraktivitätssteigerung dieser Immobilie durch das neue Angebot. Sowohl Cremer als auch Janssen betonten, dass der Speicher für das Atlantis-Kindermuseum, das anfangs erhebliche finanzielle Probleme hatte, nicht der optimale Ort gewesen sei. Janssen widersprach Veröffentlichungen, dass im Zuge der Atlantis-Nutzung "erhebliche öffentliche Mittel versenkt" worden seien. Die entsprechenden Zuschüsse seien sehr erfolgreich der "touristischen Nutzung" dieses Areals zugute gekommen. Im Gegensatz zum Legoland am Potsdamer-Platz zahle Merlin, so Mock, allerdings für die Nutzung des Speichers hier in Duisburg keine Miete. Direktor Johannes Mock begründete dies mit der unterschiedlichen Marktsituation von Berlin und Duisburg. Über zu erwartete Gewinne wollte sich Mock derzeit nicht äußern.

Ob das am Innenhafen scheidende Atlantis-Kindermuseum aber tatsächlich ins Theater am Marientor zieht, dies müssen nach Aussage von Janssen frühestens in der Ratssitzung im Dezember die Politiker beantworten. Janssen macht sich auch weiterhin dafür stark, hier einen "außerschulischen Lernort" einzurichten.