Die Lieblinge von David Klug sind doppelt so alt wie er. Meidericher hat zwölf Mopeds in seiner Garage.Eine Miele des 25-jährigen Mopedbürgermeisters steht sogar im Wohnzimmer

Liebevoll geht David Klug mit seinen alten Schätzchen wie hier mit der Panther um. Zwölf hat er mittlerweile gesammelt. Fotos: WAZ, Stephan Eickershoff Zum Feuerwehrmoped umgebaut: Die KR 50 aus der DDR.
Liebevoll geht David Klug mit seinen alten Schätzchen wie hier mit der Panther um. Zwölf hat er mittlerweile gesammelt. Fotos: WAZ, Stephan Eickershoff Zum Feuerwehrmoped umgebaut: Die KR 50 aus der DDR. © WAZ

MITMENSCHEN Seine Schätzchen sind doppelt so alt wie er, gut aussehend, sehr gepflegt und immer einsatzbereit. Auf "12" bringt es der Meidericher Liebhaber David Klug. Sie heißen Panther, Wanderer, NSU oder Zündapp, sind bis zu 57 Jahre alt und machen sich knatternd davon, wenn sie einmal in Fahrt sind. Mit 15 Jahren hat sich der 25-Jährige in Mopeds verguckt. Der Vater hatte ihm eine Zündapp M 50 geschenkt. "Eigentlich durfte ich in dem Alter nur Mofa fahren, da habe ich eben weniger Gas gegeben." Allmählich entwickelte sich eine Liebe zu nostalgischen Zweirädern, die bis heute anhält. Unter anderem bei Versteigerungen stockte er seinen Fuhrpark auf. Die Panther, Baujahr 1951, holte er sich im letzten Jahr in Solingen und restaurierte sie. Motorfahrrad (Kraftrad mit Tretkurbel) stand im alten KFZ-Brief. Auch mit bescheidenen 2,75 PS und 98 ccm fühlt sich David Klug im Sattel wie auf einer Harley. "Breiter Lenker, super Fahrgefühl, kerniges Geräusch." DDR-Vergangenheit steckt im Motor der KR 50 aus der Thüringer Produktionsstätte in Suhl. Die Vorgängerin der legendären Schwalbe wurde auch als Feuerwehrmoped eingesetzt. Der Duisburger Tüftler hat die Maschine, die im nächsten Jahr 50 wird, rot lackiert, zum Feuerwehrmoped umgebaut und mit Schläuchen dekoriert. Gewidmet hat er seinen Umbau der Gemeinde Targan. Mit den weißen Schwestern der Baureihe machten sich damals in der DDR Hebammen auf den Weg zur Entbindung. Auf einem Kalender hält David Klug fest, wann er seine Maschinen benutzt hat. "Ich muss alle regelmäßig bewegen, sonst könnten Simmeringe porös und somit undicht werden."

Der Meidericher wollte seine Leidenschaft mit anderen teilen, suchte in Inseraten nach Mopedfreunden. Er fand etwa 25 in Duisburg und Umgebung. Man traf sich regelmäßig, tauschte Erinnerungen aus und ging gemeinsam auf Touren. 700 Kilometer schafften sie in vier Tagen bei ihrem Deutschlandtrip. Gemütlich mit 40 km/h rollen sie über die Landstraßen. So entstand die Interessengemeinschaft "Moped- und Mofafreunde aus Duisburg und Umgebung". David Klug, der Initiator, stieg schnell zum Mopedbürgermeister auf, festgehalten auf seinem T-Shirt. Auf dem ältesten Bock sitzt "Miele Dirk" aus Buchholz. Sein Moped stammt aus den 30er Jahren. Morgen knattern sie wieder übers Pflaster beim Treffen (10-18 Uhr) auf dem Parkplatz vor dem Restaurant "Come in" in Meiderich. David Klugs heißeste Liebe bleibt zuhause. Die Miele hat einen Platz im Wohnzimmer gefunden. Daneben benehmen kann sie sich nicht, das Öl hat der Mopedbürgermeister abgelassen.