Verkehrsausschuss spricht sich für "moderate" Preiserhöhung aus. Auch soll die Zahl der Droschken verringert werden. Branche leidet auch unter dem Bevölkerungsrückgang

Lange Wartezeiten, lange Warteschlangen - Taxifahren in Duisburg ist nach Ansicht der Branche ein schweres Geschäft angesichts stetig steigender Kosten und abnehmender Bevölkerungszahl. Foto: WAZ, Stephan Eickershoff
Lange Wartezeiten, lange Warteschlangen - Taxifahren in Duisburg ist nach Ansicht der Branche ein schweres Geschäft angesichts stetig steigender Kosten und abnehmender Bevölkerungszahl. Foto: WAZ, Stephan Eickershoff © WAZ

VERKEHRSGEWERBE IN ZEITEN EXPLODIERENDER SPRITPREISE Taxifahren in Duisburg wird teurer. Und: Die Zahl der Droschken soll verringert werden. Das empfahl gestern der Verkehrsausschuss - und zwar einstimmig.

"Moderat" solle die Preiserhöhung ausfallen, hieß es in der amtlichen Beschlussvorlage, und das sieht dann so aus: Der Grundpreis erhöht sich tagsüber von 2,50 auf 2,60, nachts auf 2,70 Euro. Dazu kommt ein jeweils um zehn Cent erhöhter Kilometerpreis von 1,40 (am Tag) und 1,50 Euro (in der Nacht von 22 bis 6 Uhr).

Bereits Ende 2007 hatte die Taxi-Funktaxi-Zentrale eine Erhöhung der "Beförderungsentgelte" beantragt. Hintergrund ist vor allem die "geradezu explosionsartige Verteuerung im Kraftstoffbereich". Der Dieselpreis sei seit der letzten Erhöhung der Taxi-Tarife um 27,6 Prozent gestiegen, hieß es bereits im November.

Ebenfalls gestiegen seien die Kosten für die Versicherung, und es drohe zudem die teure Umrüstung oder Neuanschaffung von Fahrzeugen durch die Einführung der Umweltzone.

Zusätzlich zur Anhebung der Taxi-Tarife wird die Zahl der Taxi-Konzessionen um drei auf dann 335 verringert. Wegen Geschäftsaufgaben seien diese drei Konzessionen zur Zeit "disponibel", Existenzen mithin nicht gefährdet.

Schon 2005 wurde die Taxenzahl um 18 verringert. Hintergrund ist der Einwohnerschwund. Gab es 1989 in Duisburg noch 532 000 Einwohner und damit 1739 pro Taxi, so sind es 2008 bei 495 000 Einwohnern nur noch 1478 pro Taxi.

"Durch die angemessene Erhöhung der Beförderungsentgelte und die notwendige wie verträgliche Verringerung der Gesamtzahl der Taxenkonzessionen", so die Stadtverwaltung, "wird eine Existenzsicherung der hiesigen Taxenunternehmen für jetzt und eine weitere nicht bestimmbare Zeit in akzeptabler Weise gefördert."

Zufrieden ist man amtlicherseits mit dem Ergebnis der "Qualitätsoffensive Taxen", die im Jahr 2006 gestartet wurde. So habe man beispielsweise die Ortskenntnisprüfung für neue Taxifahrer neu gestaltet, ein Erfolg habe sich "nachweislich eingestellt".

Positiv beurteilt die seinerzeit gebildete Kommission aus Vertretern der Stadt, der IHK, der Taxenverbände, der großen Taxenzentralen sowie einer Fahrschule, die auf die Ortskenntnisprüfung vorbereitet, die Einführung eines "Taxen-Fahrerausweises", der seit November 2006 in jeder Taxe für Fahrgäste gut sichtbar angebracht sein muss: "Das Ziel der Verbesserung des Vertrauensverhältnisses zwischen den Fahrgästen und dem Fahrpersonal wurde damit erreicht."

Das letzte Wort zum Thema Taxipreise hat der Stadtrat, und der tagt am 28. April das nächste Mal.