Nicht nur Tiere, auch Menschen tauschen ihre Körper im neuen Stück "Das andalusische Mirakel". Begeistertes Publikum in der Comödie
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Ein lauter Knall - und es ist geschehen: das Wunder von San Miguel tritt ein. Hubertus Heppelmann (Dirk Wäger) und Nelli (Anna Scholten), die sich ein Hotelzimmer in einem abgelegenen spanischen Dorf teilen müssen, tauschen ihre Körper. Der ewige Nörgler (von Beruf Klosettdeckelfabrikant) ist gefangen im Körper der naiven Studentin, die kein Blatt vor den Mund nimmt (und ihr Erstaunen am liebsten mit einem lauten "Boah Ey" kundtut).
"Das andalusische Mirakel", das am Donnerstagabend in der Comödie Premiere feierte, besticht nicht durch eine originelle Geschichte, sondern durch Sprachwitz und ausgeprägte Gestik. Einfach herrlich, wie der Langweiler Heppelmann vor der Verwandlung aufzählt, warum einem Mann kaum Zeit im Leben bleibt. Zieht man alle Verpflichtungen ab - allein sieben Jahre und sechs Monate nehmen die Streitereien mit der Frau in Anspruch - bleiben nur zwei Stunden freie Zeit. "Und was mache ich in den zwei Stunden? Ich spiele Theater!"
Die Schauspieler nehmen sich selbst auf die Schippe, arbeiten mit Rückblende und Zeitraffer. Auch die Zuschauer übernehmen eine Rolle, die sie mit Begeisterung spielen. Nellis Freund Benni (David Imper) und Edelgard Heppelmann (Britta Kohlhaas) vervollständigen die verrückte Gruppe. Und Anna Scholten ist als Mann noch besser.
Zimmerkellner Juan (Oliver Fleischer), der mit einem schönen spanischen Akzent daherkommt, freut sich über die Ereignisse, die im Hotel passieren. Er träumt davon, sein Dorf in eine Wallfahrtsstätte zu verwandeln. Schließlich ist es schon das zweite Wunder von Miguel. Beim ersten Mal hatte es im Stall geknallt - und das Schwein, das machte von da an nur noch "Muh".
Das Stück läuft bis zum 1. März. Infos: Tel: 28 55 880.