Martin Preissner zieht nachts durch Duisburg, um zu fotografieren.Für ihn ist das ein Ausgleich zu seiner Arbeit als Krankenpfleger
MITMENSCHEN Im Dunkeln zeigt sich eine Stadt von einer ganz anderen Seite. Bei seinen nächtlichen Streifzügen ist Martin Preissner immer wieder fasziniert von der Stille - und den illuminierten Gebäuden. Tagsüber muss alles ziemlich schnell gehen, da arbeitet der 25-Jährige als Krankenpfleger im Bethesda-Krankenhaus. Nachts nimmt er sich viel Zeit, da zieht er als Fotograf durch die Straßen.
Angetan hat es ihm die blaue Stunde, die Zeit zwischen Dämmerung und Dunkelheit. Dann lassen sich die besten Aufnahmen machen. Stets ohne Begleitung macht sich der Duisburger auf den Weg. Er ist lange auf den Beinen, bis zu zwei Stunden konzentriert er sich auf ein Motiv. Denn er braucht nicht nur ein paar Bilder, die Objekte werden immer wieder mit wechselnder Belichtung fotografiert.
Zuhause folgt dann die Bearbeitungsphase. Am Computer legt Martin Preissner mehrere Aufnahmen übereinander, immer mit verschiedenen Belichtungszeiten. Nach spätestens drei Wochen sind die Bilder fertig. "Manchmal überrascht mich das Ergebnis richtig."
Vor drei Jahren fing der 25-Jährige mit der Fotografie an, die Bildbearbeitungstechniken hat er sich selbst beigebracht. "Für mich ist das eine gute Methode, um vom Alltag abzuschalten", erzählt er. Seine Motive findet Martin Preissner nicht nur in Duisburg, auch andere Großstädte ziehen ihn an. Paris, Düsseldorf, Hamburg oder Köln - für ihn gibt es überall etwas zu fotografieren.
In Duisburg macht er am liebsten Aufnahmen vom Schwanentor. "Brücke, Salvatorkirche und Stadtwerketurm - das sieht einfach schön aus."
Die Fotos sind im Internet unter www.nachtmomente.de zu sehen.