Dolf Wagener macht Radierungen von Gebäuden und Landschaften aus der Region

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MITMENSCHEN 30 Stunden kann es schon dauern, bis Dolf Wagener zufrieden ist. Schließlich legt er Wert darauf, Schattierungen und kleine Details originalgetreu darzustellen. Dreigiebelhaus, Innenhafen, Landschaftspark - das ist nur eine kleine Auswahl seiner Motive. Etwa hundert verschiedene Radierungen hat der 65-Jährige bisher von Duisburger Gebäuden und Landschaften angefertigt, hinzu kommen zahlreiche vom Niederrhein.

Zu seinem großen Hobby kam der Vorsitzende der Meidericher Kulturwerkstatt durch Zufall. Nachdem ihm ein Künstler gezeigt hatte wie es funktioniert, versuchte Dolf Wagener sich an seinem Elternhaus - und fand in seinen Geschwistern die ersten Abnehmer. "Ich war überrascht, wie malerisch die Radierungen waren", erinnert er sich.

Auf zehn bis fünfzehn Motive kommt er im Jahr. Fotos, die er zum größten Teil selbst aufgenommen hat, dienen als Grundlage. "Ich kann das nicht immer machen, da muss ich Lust zu haben", erzählt Dolf Wagener schmunzelnd. Er stellt keine Massenware her, jede Radierung wird nur hundert Mal gedruckt. "Ich verkaufe schließlich auch ein Stück Individualität."

So gefallen den Kunden die Motive am besten, mit denen sie sich identifizieren können. "Die Jüngeren mögen die Industriekulisse besonders", stellt Dolf Wagener fest. "Die Älteren fragen nach den älteren Motiven, die sie von früher kennen." Eines von ihnen ist der "Gläserne Hut", der bis in die 80er Jahre an der Mercatorstraße/Ecke Königstraße stand. Nun sucht Dolf Wagener Fotos, die das Gebäude aus verschiedenen Perspektiven zeigen. Zu finden ist der Künstler auf dem Moerser Weihnachtsmarkt, seine Frau Gisela betreut seit 21 Jahren den Stand in Duisburg.