Suchthilfezentrum Nikolausburg bietet "Therapeutisches Joggen"für Suchtkranke als Präventionsmaßnahme an
Viele Jogger behaupten, dass Laufen süchtig machen kann. Laufen kann aber auch das Gegenteil bewirken, nämlich bei einem Suchtproblem helfen. "Gerade bei Depressionen oder Angstzuständen kann das therapeutische Joggen in Kombination mit den gängigen Therapien zu deutlichen Verbesserungen führen", weiß Franz-Josef Werner, Bereichsleiter der Beratungs- und Behandlungsstelle im Suchthilfezentrum Nikolausburg in Ruhrort. Empirische Untersuchungen, unter anderem an der Universität Amsterdam, haben ergeben, dass durch das Erfolgserlebnis Laufen die Persönlichkeit stabilisiert wird und ein verbessertes Verhältnis zum eigenen Körper entsteht. Entscheidend sei jedoch, so Werner, dass die Teilnehmer auf keinen Fall überfordert werden und somit sich unter Druck gesetzt fühlen.
Ab April bietet die Nikolausburg der Caritas in Kooperation mit Laufsport Bunert erstmalig ein Lauftreff für Suchtkranke und Menschen mit Depressions- oder Angstparametern an. Sechs Wochen lang treffen sich die Teilnehmer dienstags und donnerstags an der Regattabahn, um dort gemeinsam die gesetzten Ziele Schritt für Schritt zu erreichen. Betreut wird das "Therapeutische Joggen" von der Diplom-Sozialpädagogin Simone Haferkorn und dem Sportlehrer Klaus Wagner.
Die Idee, Joggen therapiebegleitend anzubieten, ist im Suchthilfezentrum Nikolausburg bereits 2003 entstanden. "Wir haben lange nach entsprechenden Kostenträgern gesucht", sagt Franz-Josef Werner. "Aber erst in diesem Jahr gab es das ,Ok' der Krankenkassen."
Infos gibt es im Suchthilfezentrum unter Tel: 80 936 0 bei Simone Haferkorn. Die Kosten von 60 E können am Kursende bis zu 80 % von der Krankenkasse erstattet werden.