In der Galerie Lisnoir erfahren Viertklässler von der Grundschule an der Friedenstraße sehr viel über diese explosiven "Flecken" der Erde
KULTUR UND BILDUNG FÜR DEN STADTTEIL Hochfeld. Das war ja eine ganz schön explosive Veranstaltung. Und die Viertklässler der Grundschule Friedenstraße zeigten sich beeindruckt. Gleich zu Beginn schnellte der Finger eines Jungen in die Höhe, kam die ängstliche Frage: "Passiert das manchmal?" Manchmal, aber nicht so oft, konnte Vulkanologin Daniela Szczepanski die Kinder beruhigen. Alle nasenlang brechen Vulkane nicht aus.
Die 37-jährige Bochumerin war gestern zu Gast in der Galerie Lisnoir. Dort stellt sie nicht nur ihre großformatigen spektakulären Fotografien aus, die mit Vorliebe die heißen, rotglühenden "Gesichter" der Vulkane dieser Welt zeigen. Die Vulkanologin erfüllte auch die Ansprüche der Galerie. "Wir wollen nicht nur Kunst zeigen, sondern auch den Stadtteil fördern, indem wir Bildung durch Kunst unterstützen", erklärte Stefan Pelzer von der Galerie.
Apropos Bildung. Zumindest die Viertklässler der Friedensstraße dürften jetzt ein sehr umfassendes Bild vom Inneren unserer Erde und von Vulkanen haben. So schnappte sich Daniela Szczepanski eine Orange. Demonstrierte an Hand der leuchtenden Frucht wie das mit der Erdkruste ist, die nur 30 Kilometer dick ist und was darunter sitzt. So erfolgte auch die behutsame Annäherung an Vulkane, diese Löcher in der Erdoberfläche, wo sich Magma rausschiebt.
Dass der nächste Vulkan in der Eifel nur 150 Kilometer weit entfernt ist, beeindruckte die Kinder. Sie erfuhren viel über die Rolle von Gas, rote und graue Vulkanausbrüche. Amüsierten sich über "Kuno, die Killerbombe", einen Stein, den ein Vulkan einst ausspuckte. "Gehilfen" der Vulkanologin, Elshina und Jassim, durften sich in ihren silbernen Schutzanzug zwängen, was für viel Gelächter sorgte. Elshina probierte kurz, wie es ist, eine Gasmaske zu tragen. Ihre Antwort auf die Frage, wie das war: "Also, ich bin nicht gewöhnt, so was zu tragen." Dann wurde es noch richtig spektakulär. Da durfte sogar ein Vulkan, ein Sandberg, der hinter Schutzglas "gewachsen" war, ausbrechen. Die Kinder waren begeistert, aber irgendwie auch froh, dass das Leben in Hochfeld kein "Tanz auf dem Vulkan" ist.