Duisburg. Vom "Traumschiff" in die "Säule": Horst Naumann und Hannelore Cremer spielen in "Jahre später - gleiche Zeit". Hätte sich Cremer länger vorbereiten können, wäre es eine Traumrolle für sie gewesen.

Die Vorgeschichte ist fast so schön wie das Stück: Zehn Tage vor Probenbeginn für „Jahre später – gleiche Zeit” am 18. Oktober brach sich Schauspielerin Karyn von Ostholt den Fuß. Martina Linn, Chefin des Kleinkunsttheaters „Die Säule”, war verzweifelt. Zumal ihr männlicher Hauptdarsteller Horst Naumann gerade auf dem „Traumschiff” in kanadischen Gewässern drehte. Es gelang ihr, ihn zu erreichen. Naumann rief Hannelore Cremer an, die im Frühjahr zur „Traumschiff-Crew” gehört hatte: „Er hat mich beim Einkaufen in München erwischt – und ich habe leichtsinnigerweise sofort zugesagt.”

Ein Sprung ins kalte Wasser

„Leichtsinnig” meint in diesem Fall, dass die Probenzeit ungewöhnlich kurz ausfällt und Hannelore Cremer sich mit dem Text des zweistündigen Stücks von Bernard Slade nicht vertraut machen konnte: Ein Sprung ins kalte Wasser. „Eine wunderbare Entscheidung”, sagt Martina Linn.

Hätte sich Hannelore Cremer (dem TV-Publikum aus Serien wie „Aus heiterem Himmel” bekannt) länger vorbereiten können, wäre es eine Traumrolle für sie gewesen. Denn in Slades erster Komödie rund um das Liebespaar George und Doris „Nächstes Jahr – gleiche Zeit” hat sie vor vielen Jahren die junge Doris gespielt. Ungewöhnlich ist, dass beide jeweils mit anderen Partnern verheiratet sind, sich aber einmal jährlich für ein Wochenende in immer dem gleichen Hotel treffen.

Schauspieler und Regisseur zugleich

In „Teil 2” sind George und Doris in die Jahre gekommen. Er ist verwitwet, ihr Ehemann ist krank, die beiden treffen sich weiter, man spricht über Enkelkinder. Diese ruhige Vertrautheit gerät ins Wanken, als George seiner Doris beichtet, dass er sich in eine sehr viel jüngere Frau verliebt hat und sie heiraten will – weil sie ein Kind von ihm erwartet. Nachdem ihn die junge Frau verlassen hat, bringt er das Baby sogar mit zu einem Treffen. Und schlägt Doris vor, die Mutterrolle zu übernehmen...

„Es ist saukomisch, das Ganze”, sagt Naumann, der auch Regie führt. Was ihn am Stück – neben allem Esprit und Witz – begeistert: „Es ist eine wirklich große Liebe, aber beide stehen immer vor ihren Familien.”

Die Premiere ist am 19. November um 20 Uhr. Bis zum 12. Dezember gibt es 15 Vorstellungen, die jeweils um 20 Uhr beginnen – Ausnahme ist der 22. November, dann geht's um 15.30 Uhr los. Eintritt 13/11 Euro, Karten unter Tel. 0203/20125.